Wir gefährden unseren Wohlstand

  • 12.05.2025
  • 3 min
Andri Silberschmidt, Nationalrat und Präsident FH SCHWEIZ meldet sich zum Entlastungspaket 2027 zu Wort.


Der wichtigste «Rohstoff» der Schweiz ist Wissen – getragen von gut ausgebildeten, hoch qualifizierten Fachkräften. Bildung bildet die Grundlage dafür. Wer in der Bildung spart, riskiert gravierende Auswirkungen auf Innovationskraft, Wettbewerbsfähigkeit und sozialen Zusammenhalt. FH SCHWEIZ lehnt daher die im Entlastungspaket 2027 vorgesehenen Kürzungen bei Bildung, Forschung und Innovation entschieden ab (Details findest Du auf der Spezialseite von FH SCHWEIZ).

Wenn Einsparungen nötig sind, dann müssen diese in der jährlichen Budgetdebatte vorgenommen werden – und nicht durch die Streichung von Gesetzesartikeln mit langfristigen Folgen. Besonders problematisch ist der Vorschlag, die projektgebundenen Beiträge gemäss Hochschulförderungsund -koordinationsgesetz (HFKG) zu streichen. Eine spätere Wiederaufnahme wäre damit faktisch verunmöglicht. Der Bund hat bereits den Spielraum, Ausgaben jährlich anzupassen – ohne Gesetzesänderung.

Eine Reduktion der Grundbeiträge an Hochschulen schränkt deren Handlungsspielraum massiv ein und gefährdet die Planungssicherheit. Ohne Ausgleich der gekürzten Bundesmittel könnten Fachhochschulen weder dem wachsenden Studierendenaufkommen gerecht werden noch den Fachkräftebedarf der Wirtschaft decken.

Die geplante Erhöhung der Studiengebühren birgt zusätzliche Risiken: Sie gefährdet den chancengerechten Zugang zur Bildung. Höhere Gebühren treffen Studierende ungleich und verschärfen soziale Unterschiede. Gleichzeitig müssten Stipendien und Studiendarlehen erhöht werden, was bei den Kantonen Mehrausgaben verursachen würde.

Wir stören uns auch am Begriff «Nutzerfinanzierung», denn dieser suggeriert, dass nur die Studierenden vom Studium profitieren. In Wahrheit sind es auch Gesellschaft und Wirtschaft, die von gut ausgebildeten Fachkräften profitieren.

Kürzungen bei SNF und Innosuisse wären ebenso schädlich. Forschung ist zentral für Wohlstand und Innovationskraft der Schweiz. Beide Institutionen sichern die Dynamik und stärken die internationale Spitzenposition der Schweiz. Einschnitte würden diese gefährden.

FH SCHWEIZ wird sich mit Nachdruck gegen diese geplanten KĂĽrzungen einsetzen.

Andri Silberschmidt,
Nationalrat und Präsident FH SCHWEIZ


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