Mir war eigentlich schnell klar in der «Kanti» (Kantonsschule / Gymnasium), dass ich mich dazu entschlossen habe, weil meine drei Geschwister bereits in der Kanti waren. Ich hatte mich gar nicht informiert im vornherein, was für coole Lehrberufe es gibt, habe keine Schnupperlehre gemacht und ging auch nicht in die Berufsberatung, was ich im Nachhinein bereue.
Ich merkte schnell, dass ich meine Fähigkeiten in einer Berufslehre besser einsetzen kann und danach einen Abschluss habe, der mir Türen für eine einjährige Berufsmatura öffnet, falls ich möchte.
Nach einem Gespräch beim Berufsberater zeigte sich schnell, wo ich meine Fähigkeiten am besten einsetzen kann. Als Elektrozeichner konnte ich mein Interesse für einen technischen Beruf, wo es gute Vorstellungskraft benötigt, ein Verständnis für die Zusammenhänge der Elektrizität aber auch ein Flair für Genauigkeit benötigt, sehr gut einsetzen.
Ich wechselte nach der Sekundarschule vom Gymnasium in eine Berufslehre. Es war die beste Entscheidung. Die Lehre gefiel mir sehr gut und zeigte mir Perspektiven auf. Nach Abschluss begann ich die Berufsmatura und vertiefte mich weiter in erneuerbaren Energie. Mein erster Job nach dem Studium in einem Energieversorgungsunternehmen motivierte mich, berufsbegleitend einen MAS zu starten.
Seit meinem Abschluss an der Fachhochschule in Rapperswil bin ich FH-SCHWEIZ-Mitglied, was ich eine super Sache finde. Man bleibt stets über die wichtigsten Informationen in Bezug auf Weiterbildung, und Fachhochschulalltag informiert. Natürlich abonniere ich auch den Newsletter von FH SCHWEIZ wo ich dann auch den Aufruf der FH-Botschafter gesehen habe und sogleich gemeldet habe.
Ich merkte schnell, dass das Studium mehrheitlich sehr anwendungsbezogen ist. Damit meine ich, dass man seine Erfahrung aus der Berufslehre 1:1 anwenden konnte und mit seinem Fachwissen aus der Berufslehre zu Beginn auch Vorteile hatte in spezifischen Modulen im Unterricht.
Natürlich ist zu erwähnen, dass die Lage der OST (Fachhochschule in Rapperswil) perfekt gelegen ist am Zürichsee und der Bahnhof Rapperswil 3min zu Fuss direkt daneben.
Das Studium zeigte mir gezielt den Weg auf, in welchen Bereichen, Umwelt oder Energie ich mich vertiefen möchte. Ein Studium an einer Fachhochschule kann ich jedem empfehlen, man ist auch nie zu alt dafür.
Bevor man sich mit 11, 12, 13 oder 14 entscheidet das Gymi machen zu möchten, weil mein Bruder, meine Schwester, mein Vater das Gymi gemacht hat, oder weil alle meine Kollegen das Gymi machen, genau diesen Jungen empfehle ich, sich davor mit den unzähligen Berufen der Berufswelt zu beschäftigen, mit einem Berufsberater das Gespräch zu suchen. Man erkennt schnell, ob man seine Fähigkeiten in einer Lehre besser einsetzen kann. Was gibt es Schöneres etwas zu tun, dass man gerne macht und darin seine Leidenschaft zu entdecken.
Eine Berufslehre ist gegenüber dem Gymi nicht minderwertig, im Gegenteil. Man erlernt einen Beruf, den man mit einem Fähigkeitszeugnis abschliesst und jederzeit in diesem Beruf arbeiten kann. Eine Berufslehre öffnet einem Türen und Tore für die «Fachhoschschul-Welt» mit der Möglichkeit einen Bachelor oder Masterabschluss zu erlangen.
Hört auf Euch und geht den Weg den Ihr möchtet und nicht den Weg den andere sagen, dass es der Weg für Euch ist.
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