Experimentieren, ohne beliebig zu werden

Derzeit arbeitet der Singer-Songwriter James Gruntz an neuen Songs und ist deshalb nicht so präsent wie auch schon in den Playlists. Im Interview erzählt der Bieler ZHdK-Absolvent, warum er sich manchmal etwas weniger Vielfalt in seiner Musik wünschte, was er von TV-Talentshows hält – und warum er sich auch eine Bäckerlehre vorstellen könnte.

Er zählt zu den spannenderen Schweizer Popkünstlern der jüngeren Generation. Seine Soulstimme offenbart in ihrer Wandlungsfähigkeit das grosse Talent des 35-jährigen Bielers. Mittlerweile Vater, arbeitet der ZHdK-Absolvent derzeit zurückgezogen in seinem Studio in seiner Heimatstadt Biel an neuer Musik. Dennoch gewährt er hier in einem ausführlichen Interview spannende Einblicke in sein Schaffen.

Stichwort Vielfalt: Hat dir dein FH-Studium musikalisch mehr Breite und Tiefe vermittelt?

James Gruntz: Ja sicher. Es ist nicht so, dass es meinen Horizont geschmälert hätte. Es war sehr breit. Was ich eigentlich auch nur bedingt mag. Man möchte ja nicht beliebig werden. Für den künstlerischen Werdegang ist es hilfreich, wenn man sich festlegt, sich etwas einschränkt und sich ein Stil herauskristallisiert. Gleichzeitig ist diese Breite eine grosse Qualität des Studiums. Der Selbstfindungsprozess muss auch nicht die Aufgabe des Musikstudiums sein. Bei manchen ist dieser Prozess vielleicht auch gar nie abgeschlossen.

Wenn ich heute Konzerte spiele, sind in der Band vorwiegend Leute, die ich über das Studium kennengelernt habe.

James Gruntz

 

Ein offenes Gespräch über Networking in der Musikerwelt, den Einfluss seiner beiden Kinder auf seinen Arbeitsalltag – und welchen Einfluss ein berühmter Verwandter auf seine Karriere hatte, liest du im aktuellen INLINE 02/2023.

 

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