Derzeit setzt das Unternehmen auf die Algensorte Chlorella, die zwar eine hohe CO₂-Aufnahme ermöglicht, aber viel Licht und Wärme benötigt. Diese Bedingungen sind in der Schweiz nicht ganzjährig gegeben. Daher plant Arrhenius langfristig grössere Produktionsanlagen in sonnigeren Regionen zu errichten, um eine ganzjährig hohe Produktivität zu erreichen.
Algen als Rohstoff und Plastikersatz
Neben der Entfernung von CO₂ verfolgt Arrhenius ein weiteres Ziel: die Nutzung von Algen als Schlüsselressource für eine nachhaltige Bioökonomie. Das Start-up produziert Algenbiomasse, die als nachhaltiger Rohstoff beispielsweise in der Lebensmittelbranche für natürliche Farbstoffe oder in der Herstellung von Bioplastik eingesetzt werden kann. Besonders vielversprechend ist hier die Mikroalge Spirulina, die bereits heute vielfältig verwendet wird.
Die technologische Weiterentwicklung der Reaktoren sowie die Erforschung weiterer Algensorten stehen derzeit im Fokus. So will Arrhenius Anstösse zur Transformation hin zu einer zirkulären, kohlenstoffarmen Wirtschaft geben.
Durch die dauerhafte Einlagerung der Algenbiomasse entstehen zudem auch sogenannte «CO₂ Removal Certificates (CORCs)», mit denen Unternehmen und Organisationen ihre unvermeidbaren Restemissionen kompensieren können.
GrĂĽne Revolution in Rothenburg
Seit Mai ist der Arrhenius-Reaktor in Rothenburg wieder in Betrieb und mit einer frischen Algen-Starter-Kultur befüllt. Betreut und untersucht werden die Kulturen vom HSLU-Labor aus. Der Unternehmenssitz des Start-ups liegt denn auch in Horw am Standort des Departements Technik & Architektur. Während das Team rund um die Gründer und die Gründerin wächst, bleibt das Ziel unverändert: Emissionen möglichst vermeiden – und wenn das nicht geht, durch CO2-Entfernung ausgleichen. Zwei Stossrichtungen, ein Ziel: den CO₂-Anteil in der Atmosphäre reduzieren und damit aktiv zum Klimaschutz beitragen.
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