Was sich die Jugendlichen wünschen

Linda Wick & Evelyn Ott
Studentinnen Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW
  • 08.07.2019
  • 3 min
Wir, fünf Studentinnen der Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW führten im Rahmen einer Projektarbeit in der Stadt Grenchen eine Jugendbefragung durch. Die Ergebnisse dienen als Grundlage zur Erarbeitung eines neuen Leitbilds für die Kinder- und Jugendpolitik.

Vor ungefähr einem Jahr starteten die ersten Schritte für unsere erste studentische Projektarbeit im Bachelorstudium. Wir waren alle sehr gespannt auf unsere ersten Erfahrungen mit einem Praxispartner und die erlernten theoretischen Kenntnisse während des bisherigen Studiums in der Praxis anzuwenden. Die quantitative Befragung der 16 bis 25-Jährigen hatte zum Ziel, über den aktuellen IST-Zustand und den gewünschten SOLL-Zustand aufzuklären. Genauer gesagt wollten wir herausfinden, was bereits gut läuft, aber auch was sich die Jugendlichen von der Stadt Grenchen wünschen, was verbessert werden soll und wo die Stadt aktiv werden sollte.

Wir haben uns alle sehr über den grossen Rücklauf gefreut. Von den 1931 persönlich angeschriebenen Jugendlichen zwischen 16 und 25 Jahren haben 160 geantwortet. Das entspricht einer Rücklaufquote von 8,28%. Das war für uns ein sehr guter Wert. Normalerweise beträgt der Rücklauf bei solchen Umfragen 0,5%. Die Jugendlichen haben sich ihrerseits dankbar gezeigt, dass sie sich überhaupt äussern durften. Das war für uns sehr motivierend und hat uns angespornt für den weiteren Verlauf der Projektarbeit.

Die Hälfte der befragten Jugendlichen wünschen sich eine Ansprechperson – bei der Verwaltung, dem Jugendhaus oder der Jugendkommission – wo sie ihre Bedürfnisse und Anliegen anbringen können. Mehr als die Hälfte der Jugendlichen wäre ausserdem sehr daran interessiert, selber bei einem Projekt mitzuarbeiten. Beispielsweise einem Jugendcafé, einer Bar oder einem Treffpunkt. Denn die befragten Jugendlichen möchten einen Ort, an dem sie miteinander kommunizieren können.

Die Befragung lieferte teilweise überraschende Ergebnisse: So gaben zwei Drittel der jungen Erwachsenen an, dass sie die Face to Face-Kommunikation gegenüber dem Smartphone oder den sozialen Medien bevorzugten. Weiter fühlen sich viele der Befragten sehr gestresst. Die vielen Veränderungen und der Leistungsdruck in Ausbildung und Beruf stellen hohe Anforderungen an sie. Uns hat dieses Ergebnis nachdenklich gestimmt und wir finden diese Aspekte müssen bei der Interaktion mit den jungen Erwachsenen unbedingt berücksichtigt werden. Denn die Jugend ist unsere Zukunft!

Die Projektarbeit ist abgeschlossen und der weitere Verlauf wird von der Stadt Grenchen bestimmt. Durch das Studium fühlten wir uns bestens auf diese Arbeit vorbereitet und wir hatten Spass daran, die erlernten Kompetenzen anzuwenden. Wir konnten das theoretische Wissen in die Praxis umsetzen. Das war sehr spannend und lehrreich. Und es war eine optimale Vorbereitung für zukünftige Projektarbeiten und die Bachelor Thesis! Die nächsten spannenden Projektarbeiten stehen nämlich bereits vor der Tür.

Weitere Informationen

Projektgruppe:

Castelli Alessandra, Dönz Nadine, Künzi Cynthia, Ott Evelyn, Wick Linda

Projektarbeit:

«Welche Aspekte müssen berücksichtigt werden, um eine Grundlage zur differenzierten Leitbildentwicklung zu erstellen, die auf die Bedürfnisse der 16-25-jährigen Jugendlichen zugeschnitten sind?»

Artikel Grenchner Tagblatt

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