Warum Schlaf so wichtig für uns ist (Teil 2)

Sonja Laila Körner
Bildungsmagazin by eduwo
  • 12.05.2021
  • 5 min
Das Studentenleben verleitet dazu, nur wenige Ruhephasen einzulegen – eine Party jagt die nächste, lange Abende voller guter Gespräche mit Freunden, vielleicht dazu noch ein anstrengender Nebenjob und nicht zu vergessen das viele Lernen für die Universität. Wer denkt da schon an genügend Schlaf? Wenn die Müdigkeit schon zum Alltag gehört, sollte unbedingt etwas am Lifestyle geändert werden. Der eigenen Gesundheit zu Liebe.

Schon nach kurzer Zeit, in der sich zu wenig erholt wird, macht sich starke Erschöpfung bemerkbar. Zudem sieht man einem den Schlafmangel durch gerötete Augen und Augenringe schnell an. Ausgiebiger „Schönheitsschlaf“ hingegen tut dem Körper gut und wer ausgeschlafen ist, sieht auch fitter aus. Wer sehr müde ist, kennt es, dass die Sicht verschwommen wird, und es sogar zum Sekundenschlaf kommen kann – also auf gar keinen Fall erschöpft Auto fahren!

 

Weitere Folgen von längerfristigen Schlafstörungen sind Kopfschmerzen und schnelles Frösteln. Hinzu kommt eine deutlich verringerte Leistungsfähigkeit – sowohl körperlich als auch geistig. Man reagiert auf alles emotionaler, als im ausgeruhten Zustand. Eine Studie der Columbia University New York hat zudem gezeigt, dass sich bei Jugendlichen das Risiko, an Depressionen zu erkranken, unter Schlafmangel erhöht.

 

Am Morgen ist es wichtig, sich nach dem Aufstehen erholt zu fühlen, nur dann hat man gut und genügend geschlafen. Wie im ersten Teil des Beitrags beschrieben, variiert die Dauer des individuell benötigten Schlafs und auch der Schlafrhythmus an sich ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Um daher die Nachtruhe optimal zu nutzen, sollte man sich dieser beiden Faktoren bewusst sein und seinen Schlaf dementsprechend planen. Insbesondere in Klausurenphasen oder vor anderen wichtigen Terminen.

 

Das Gehirn braucht Schlaf zum Lernen

Nach circa 16 Stunden im Wachzustand ist die Kapazität des Gehirns eines Erwachsenen ausgelastet und Schlaf wird nötig, um wieder die volle Denkleistung zu erreichen. Wer zum Beispiel erst kurz vor den Prüfungen mit dem Lernen beginnt, kaum schläft und bis spät in die Nacht liest und arbeitet, kann nicht auf seine normale Gedächtnisleistung zurückgreifen. Um effektiv zu lernen, benötigt man ausreichend Schlaf!

 

Für zwischendurch haben sich Powernaps als hilfreich erwiesen, um nach längerem Arbeiten wieder konzentrierter zu sein. Wichtig dabei ist, dass dieses kleine Nickerchen nicht länger als circa 30 Minuten dauert. Ansonsten schlägt der positive Effekt schnell ins Negative um, und man fühlt sich erschöpft, sodass das Lernen anschliessend schwerer fällt. Also beim Powernappen am besten immer einen Wecker stellen.

 

Informationen werden vor allem in der Tiefschlafphase ins Langzeitgedächtnis des Gehirns übermittelt. Ein tiefer, fester Schlaf ist für Lernerfolge daher essentiell. Bei unruhigen, kurzen Nachtruhen kommt es nur kurz oder gar nicht zum Tiefschlaf. Für Studierende, von denen immer viel Lernkapazität erwartet wird, ist es darum wichtig, auf eine hohe Qualität des Schlafs zu achten.

 

Tipps, die das Einschlafen und einen ruhigen Schlaf unterstützen

  • Sich tagsüber genügend bewegen (zum Beispiel beim Sport oder bei Spaziergängen)
  • Wenn möglich dem eigenen Schlafrhythmus folgen
  • Der Raum, in dem ihr schlaft, sollte nicht zu warm und idealerweise zwischen 16-18 °C temperiert sein
  • Eine für euch bequeme Matratze macht die Nachtruhe erholsamer
  • Vor dem Einschlafen circa eine Stunde lang nicht auf LED-Bildschirme schauen, um schneller einschlafen zu können
  • Das Schlafzimmer abdunkeln (es muss aber nicht stockdunkel sein)
  • Wer ausschlafen will, sollte darauf achten, dass morgens kein oder nur wenig Sonnenlicht in das Zimmer strömt: Sonnenschein beeinträchtigt nämlich die Melatonin-Produktion, also die Schlafbotenstoff-Herstellung, und sorgt dafür, dass man aufwacht
  • Ruhige Klänge oder Musik helfen beim Einschlafen
  • Manchen hilft warme Milch mit Honig am Abend, andere trinken beruhigende Tees, um sich auf die Nachtruhe einzustimmen
  • Lavendelduft wirkt beruhigend und kann beispielsweise als ätherisches Öl auf die Rückseite des Kopfkissens geträufelt werden

 

Für Studierende, die an ihren Hochschulen gute Leistungen erbringen wollen, empfiehlt es sich, im Alltag ausreichend viel Schlaf einzuplanen. Umso leichter verkraftet der Körper dann auch die ein oder andere durchfeierte Partynacht. Zumindest vor wichtigen Klausuren und in den Lernphasen sollte man darauf achten, ausgeschlafen zu sein, um optimal auf das eigene logische Denkvermögen zurückgreifen zu können. Mit etwas Organisation lässt sich das abwechslungsreiche Studentenleben so in vollen Zügen geniessen, ohne langfristig zu wenig zu schlafen.

 

Dieser Beitrag ist als Erstpublikation im Bildungsmagazin eduwo erschienen.

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