Vaterschaftsurlaub – auch für Studierende ein Thema!

Am 27.9 wird in der Schweiz über fünf Vorlagen abgestimmt. Eine davon ist der Gegenvorschlag des Parlaments für einen gesetzlich verankerten zweiwöchigen bezahlten Vaterschaftsurlaub. Auch Studierende können von einem Ja zu dieser Vorlage profitieren.

Zwei Wochen bezahlter Vaterschaftsurlaub: Was in allen anderen europäischen Ländern nicht gerade revolutionär klingt, wird bei uns momentan intensiv diskutiert. Befürworter argumentieren mit der Gleichstellung der Geschlechter und der Tatsache, dass die Schweiz bezüglich Vaterschaftsurlaub und Elternzeit im europäischen Vergleich noch stark hinterherhinkt. Gegner der Vorlage erwähnen die staatlichen Eingriffe in die Familienstruktur und die zu hohen Kosten für einige wenige, die auf die Gesamtbevölkerung abgewälzt wird. Der Verband der Schweizer Studierendenschaften (VSS) spricht sich für eine Annahme dieser Vorlage aus.  

Beitrag zur Gleichstellung

Die Annahme der Initiative hätte einen hohen Einfluss auf die Gleichstellung der Geschlechter und somit auch auf die Studierenden. Durch den Vaterschaftsurlaub werden Studentinnen und junge Nachwuchswissenschaftlerinnen nach der Geburt entlastet und besser unterstützt, was ihnen die Rückkehr in die akademische Welt erleichtert. Das ist dringend notwendig – die Untervertretung von Frauen in der Forschung und der Lehre hat einen starken Einfluss auf die Vermittlung von Wissen. Zusätzlich haben weibliche Professorinnen eine Vorbildfunktion. Studentinnen werden eher ermutigt, eine wissenschaftliche Karriere anzustreben, wenn der Grossteil ihrer Dozierenden nicht nur männlich ist. Somit hat der Vaterschaftsurlaub einen wichtigen Impact auf den Abbau der Geschlechterstereotypen.  

Betreuungsarbeit aufwerten

Einen positiven Einfluss auf Studierende liesse sich auch dadurch bemerken, indem die Vorlage die familiären Betreuungspflichten aufwertet und anerkennt, dass Studierende und Akademiker*innen neben ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit auch Betreuungsarbeit zu leisten haben, wodurch Exzellenz im universitären Kontext nicht mehr nur an der Anzahl wissenschaftlicher Publikationen gemessen werden kann. Der VSS unterstützt die Vorlage, weil der Vaterschaftsurlaub ist ein unerlässlicher Schritt hin zu mehr Gleichstellung und Chancengerechtigkeit zwischen den Geschlechtern an weiterführenden Bildungsinstitutionen.  

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