Fünf Vorurteile über Studierende – und was wirklich dran ist

Ständig müssen sich Studierende anhören, wie faul sie sind, wie gemütlich sie es während dem Studium haben und wie schön es doch ist, auf Kosten anderer zu leben. Doch stimmt das wirklich? Die fünf grössten Mythen im Überblick.

1. Studierende sind nur am Feiern

Natürlich gehört die eine oder andere Party zum Studentenleben dazu.

Aber ständig feiern ist gar nicht möglich – es fehlt an Geld und Zeit. Zudem müssen Studenten und Studentinnen frühmorgens bereits wieder dem Professor zuhören und fleissig Notizen machen. Auch zeigen Umfragen, dass Studenten lieber Sport machen, Freunde treffen oder sich einfach vom Stress im Studium erholen möchten.

2. Studierende sind faul

Studenteninnen haben keine Verpflichtungen und auch keine 42-Stunden-Woche. Sie können sich die ganze Zeit selber einteilen und machen daher nur, was gerade Spass macht.

Falsch. Neben den Vorlesungen, Projektarbeiten und Hausaufgaben muss noch Zeit investiert werden, um das Studium irgendwie finanzieren zu können. Bei Vielen kommen so mehr „Arbeitsstunden“ zusammen als bei einer normalen Arbeitswoche mit 42 Stunden. Um das Ganze überhaupt zu meistern, braucht es einiges an Disziplin und Organisation.

3. Studierende denken grün und links

An Universitäten, Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen werden linksorientierte Umweltdemonstranten ausgebildet.

Quatsch! Die politische Gesinnung der Studenten und Studentinnen ist genau so vielseitig wie die Anzahl Studienrichtungen.

4. Studierende studieren ein Leben lang

Ziellos und jahrelang studieren, Zuhause auf Kosten der Eltern leben, nicht wissen, wohin es gehen soll: Der ewige Student.

Jein. Ein Studium braucht seine Zeit, bis man sich nach ein paar Jahren das notwendige Wissen angeeignet hat. Einige brauchen dabei vielleicht ein oder zwei Semester mehr als geplant. Insgesamt schliessen Studierende mit der Bologna-Reform jedoch tatsächlich das Studium immer häufiger nach der geplanten Anzahl Semester ab.

 

5. Studierende sind arrogante Theoretiker

Studentinnen und Studenten geht es nur um die Karriere und den guten Lohn. Zudem haben sie vom echten Leben keine Ahnung.

Wer sich aber während des ganzen Studiums von Prüfung zu Prüfung und Projektarbeit zu Projektarbeit durchgekämpfte, ständig wenig Geld zur Verfügung hatte, nicht wusste, was nach dem Studium kommt und zusätzlich noch einen Nebenjob meisterte, weiss, was harte Arbeit ist.

Dieser Beitrag ist als Erstpublikation im Bildungsmagazin Eduwo erschienen.

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