Die Herausforderungen im Online-Kunsthandel

Claudia Müller
Studentin Hochschule Luzern
  • 18.07.2018
  • 3 min
Der Online-Markt boomt, aber im Kunstmarkt sind sowohl Aussteller als auch Käufer noch zurückhaltend. Obwohl sich viele online informieren, möchte eine Mehrheit das Kunstwerk vor dem Kauf „offline“ sehen. Zusammen mit dem Start-Up artiazza haben wir in einer Projektarbeit an der HSLU die Besonderheiten im Kunstmarkt und die Bedürfnisse der Zielgruppen erforscht sowie mögliche Lösungen getestet.

Das von ehemaligen Studentinnen der Hochschule Luzern (HSLU) initiierte Unternehmen artiazza pflegt durch das Programm Smart-Up eine rege Zusammenarbeit mit der Hochschule Luzern. Das Start-Up betreibt einen Online-Kunstmarkt, das mit seinem Geschäftsmodell den Kunstmarkt demokratisieren will und Laienkünstlern den Zugang zu interessierten Käufern ermöglicht. Auf der Online-Plattform können Bilder angeschaut, kommentiert und auch direkt gekauft werden, Preisrahmen zwischen CHF 20 - 1000. Durch den Kontakt mit der HSLU entstand auch der Auftrag, eine von artiazza neu entwickelte Idee zur Gewinnung von Kunden bei einer bestimmten Zielgruppe zu prüfen. Diesen Auftrag haben wir, das sind fünf Masterstudierende im Studiengang Business Administration mit Vertiefung Business Development and Promotion, dann im Rahmen von unserm Modul „Wissenschaftliches Praxisprojekt“ übernommen.

 

Online- und Offline-Markt verbinden

Im Verlauf des Praxisprojekts wurde qualitativ und quantitativ geforscht. Bei der quantitativen Onlinebefragung zeigte sich, dass die Minderheit der Befragten zur Zeit Kunst kauft (38.3 %). Die Kunst wird an verschiedenen Orten gekauft, bevorzugt werden offline Kanäle, da auch 84 % der Befragten das Kunstwerk vor dem Kauf physisch anschauen möchten. Wenn ein Kunstwerk eines Künstlers gefällt, wird am häufigsten über die Website des Künstlers nach weiteren Werken gesucht. Bezüglich artiazza zeigt sich, dass die Plattform noch wenig bekannt ist, aber 44.3 % der Befragten sich vorstellen könnten, darüber Kunst zu kaufen. Deshalb wird unter anderem empfohlen, mehr in die Bekanntheit von artiazza zu investieren, die Auffindbarkeit von artiazza mittels Suchmaschinenoptimierung zu verbessern und vermehrt eine Verbindung zwischen Online- und Offline-Kunstmarkt (klassischer Kunstmarkt oder Showroom) zu schaffen.

 

Partner fördern Vertrauen

Aus den Erkenntnissen von dem Praxisprojekt wird zudem empfohlen, die Ideen und das Geschäftsmodell laufend weiterzuentwickeln und sich etablierte Partner zu suchen, um das Vertrauen bei der Zielgruppe zu gewinnen. Bei einem mehrseitigen Plattform-Geschäftsmodell wie artiazza ist es auch wichtig, die Marktseiten entsprechend zu fördern und mit entsprechendem Marketing die Kunden auf dieser Marktseite zu gewinnen.

 

Gesamthaft war die Zusammenarbeit für uns als Studierende sehr bereichernd und hat uns einen Einblick in die Welt der Start-Ups mit ihren Vorteilen, aber auch mit ihren Problemen gegeben. Falls einer von uns eine eigene Firma gründen wird, wissen wir nun, dass sich auch in Zukunft eine Zusammenarbeit mit einer Hochschule lohnt.

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