Der Praxisbezug von FH-Ausbildungen hilft unserem Unternehmen bei der Weiterentwicklung

Cornelia Grill, Alumni Kalaidos FH
Leiterin Berufsbildung und Personalentwicklung | Sefar AG
  • 16.07.2021
  • 4 min
Wie stellt ein technologisches Unternehmen sein Wissensmanagement sicher? Cornelia Grill hat sich in ihrer Masterarbeit damit befasst.

Cornelia, du bist bei einem international tätigen Unternehmen für Präzisionsgewebe verantwortlich für die Berufsbildung und Personalentwicklung. Welchen Stellenwert haben FH-Aus- und Weiterbildungen heute in eurem Unternehmen? 

Der Stellenwert einer FH-Aus- und Weiterbildung hat in den letzten Jahren definitiv zugenommen und das Angebot hat sich vervielfacht. Auch bei uns ist die Nachfrage nach FH-Weiterbildungen gestiegen und wir fördern und unterstützen unsere Mitarbeitenden dabei. Denn durch den Praxisbezug eines FH-Studiums fliessen Inputs zurück ins Unternehmen, welche uns als Firma weiterentwickeln lassen. 

 

Welche Herausforderungen fordern dich als Leiterin der Personalentwicklung im Moment am meisten?

Aktuell befasse ich mich mit der Erstellung von E-Learnings für unsere gesamte Organisation. Das Basic Training wird weltweit allen Mitarbeitenden aus den Bereichen Verkauf und Business sowie auch weiteren Interessierten offen stehen. Die Schulungspräsentationen wurden durch einen Fachverantwortlichen in Zusammenarbeit mit den einzelnen Abteilungen erstellt und ich überführe diese Module nun in einzelne E-Learning-Sessions. Weitere Themen werden folgen.

Aufgrund der Covid-Situation mussten zahlreiche Präsenz-Schulungen verschoben, abgesagt oder virtuell durchgeführt werden. Die Rückmeldungen zu den online durchgeführten Trainings waren unterschiedlich: vielen Teilnehmenden fehlte der persönliche Austausch und die Diskussionen. Somit werden wir bestimmt auch weiterhin Weiterbildungen im Präsenzunterricht anbieten.

 

Du hast selber einen MAS (Master of Advanced Studies) in HR Management an der Kalaidos FH abgeschlossen. Was bedeutet das MAS-Diplom für dich?

Für mich hat das erreichte MAS-Diplom einen hohen Wert. Durch die drei absolvierten CAS in Personalentwicklung, Organisationsentwicklung und Führungspsychologie sowie die Erarbeitung meiner Masterarbeit, habe ich nicht nur wertvolles Wissen aufgebaut, sondern durfte meine Grenzen erweitern und als Mensch «wachsen». Ich bin stolz und dankbar für diese Zeit, auch wenn die Kombination von Beruf, Studium und Privatleben manchmal anspruchsvoll war. 

 

Du brachtest bereits jahrelange Erfahrung als Personalentwicklerin mit – was konntest du Neues lernen?

 

Durch das Studium sowie auch den Austausch mit den Mitstudierenden, habe ich meinen Horizont erweitert. Ich kann zum Beispiel Herausforderungen dank neuem Wissen sowie wertvollen Tipps von Dozierenden und Mitstudierenden besser einordnen und aus einem grösseren «Werkzeugkasten» heraus Lösungen entwickeln. Und einige der Bücher und Lehrmittel dienen mir als Nachschlagewerk bei meiner täglichen Arbeit.

 

Du hast eine ausgezeichnete Masterarbeit zum Thema «Wissensmanagement» geschrieben. Welche Erkenntnisse haben dich überrascht? Und gibt es etwas, das du bereits in deinem Unternehmen umsetzen konntest?

Wissensmanagement ist ein in der Fachliteratur umfassend behandeltes Thema. Gerade in der heutigen, schnelllebigen Zeit ist es für den Erfolg von Unternehmen wichtig, dass vorhandenes Wissen nicht schneller veraltet als neues Wissen aufgenommen werden kann. Aus meiner Arbeit und Literaturreche hat mich überrascht, dass sehr wenig auf die handwerklichen Fähigkeiten hingewiesen wird. Diese sind für uns als Industriebtrieb eine wichtige Ressource. Um das Know-how zu erhalten, setzen wir stark auf die Ausbildung von unserem eigenen Nachwuchs. Weitere Ansätze sehe ich im funktionsübergreifenden Wissensaustausch und dem Einsetzen von visuellen Mitteln für die Wissensverarbeitung. 

 

Was fällt dir zu folgenden Stichworten ein:

Lebenslanges Lernen

Wer in der heutigen Zeit nicht stehen bleiben möchte, der kommt um das Lebenslange Lernen nicht herum. Lernen begleitet uns auch im Privaten und hält uns geistig fit. Aufgrund eines Projekts plane ich als Nächstes das Auffrischen meiner Englischkenntnisse. 

 

Arbeitsmarktfähigkeit Ü50

Aufgrund der schnelllebigen Zeit betrifft dieses Thema alle Generationen. Mitarbeitende über 50 stehen noch mitten im Berufsleben und es ist zentral, das Wissen und Know How dieser Mitarbeitenden zu bewahren. 

 

Generationenwechsel im Unternehmen

Junge und erfahrene Mitarbeitende gemeinsam an einer Aufgabe arbeiten zu lassen, neue Ideen mit viel Erfahrung zu kombinieren: das birgt grosse Chancen für ein Unternehmen. Wenn auf beiden Seiten Offenheit und das Verständnis für den Anderen besteht, so kann gemeinsam viel erreicht werden. 

 

Cornelia Grill ist auf Linkedin präsent. Angaben zur Sefar AG finden Sie hier. Und wenn Sie eine Aus- oder Weiterbildung suchen - bei der Kalaidos Fachhochschule werden Sie fündig.

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