Nach dem Ständerat hat nun auch der Nationalrat der Änderung des Berufsbildungsgesetzes zugestimmt. Damit werden die Titelzusätze «Professional Bachelor» und «Professional Master» für Ab-schlüsse der höheren Berufsbildung definitiv eingeführt. Eine Minderheit wollte zusätzlich festhalten, dass bei höheren Fachprüfungen der Titel «Professional Bachelor» und bei Abschlüssen höherer Fachschulen «Professional Bachelor in …» mit Angabe der Fachrichtung gilt. Dieser Vorschlag wurde jedoch abgelehnt. Der «Professional Bachelor» für Nicht-Bologna-Abschlüsse wird somit leider Realität – und damit wächst auch der Bedarf an Aufklärungsarbeit.
Ebenfalls hat der Ständerat die praxisintegrierten Bachelorstudiengänge (PiBS) neu im Hochschulförderungs- und -koordinationsgesetz (HFKG) verankert. Damit können Fachhochschulen Bachelorstudiengänge in den MINT-Fächern dauerhaft mit integrierter Praxiserfahrung anbieten. Ergänzend beschloss der Ständerat, dass der Bund das Angebot bei «bildungspolitisch unerwünschten Effekten» überprüfen und gegebenenfalls anpassen oder aufheben soll. Der Nationalrat hat diese Ergänzung angenommen.
Mit dem «Entlastungspaket 2027» will der Bundesrat den Bundeshaushalt ab 2027 stabilisieren; auch der Bildungsbereich ist betroffen. Der Ständerat hat dazu verschiedene Anpassungen beschlossen: Das Sparvolumen bei der Nutzerfinanzierung der kantonalen Hochschulen wurde von 120 auf 60 Milli-onen Franken reduziert, die Kürzung bei Innosuisse auf 5 % statt 10 %. Beim Verzicht auf projektgebundene Beiträge an die Hochschulen bleibt das Sparvolumen unverändert, die Streichung aus dem Gesetz entfällt jedoch. Die Kürzungen beim SNF wurden halbiert. Als Nächstes berät der Nationalrat die Vorlage.
Per 1. Januar 2026 übernimmt Nationalrätin Regina Durrer das Präsidium des Beirats FH SCHWEIZ von Ständerat Erich Ettlin. Wir wünschen Regina Durrer viel Erfolg und danken Erich Ettlin herzlich für sein grosses Engagement und die hervorragende Arbeit.
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