Das lief bildungspolitisch in der Sommersession 2025

National- und Ständerat sichern mit 666 Mio. Franken die Teilnahme an EU-Forschungsprogrammen. FH SCHWEIZ unterstützt Massnahmen zur höheren Berufsbildung, lehnt aber die Titel «Professional Bachelor/Master» ab. Zudem wird Englisch ab März 2026 Pflichtfach in der Berufsmaturität.

Horizon Europe

National- und Ständerat wollen der Schweiz erneut den vollen Zugang zu den EU-Forschungsprogrammen sichern. Seit Anfang Jahr können Forschende wieder an fast allen Ausschreibungen von Horizon Europe, Euratom und Digital Europe teilnehmen. Diese Übergangsregelung im Rahmen der Verhandlungen über das Schweiz-EU-Gesamtpaket ist mit finanziellen Verpflichtungen verbunden. Beide Räte haben nun einem entsprechenden Nachtragskredit in der Höhe von 666 Millionen Franken zugestimmt. Damit ist die Teilnahme der Schweizer Forschung an den EU-Ausschreibungen für 2025 finanziell gewährleistet.

Professional Bachelor / Master

Der Bundesrat hat die Botschaft «Stärkung der Höheren Berufsbildung» ans Parlament überwiesen. Ziel ist es, die Attraktivität dieser Bildungsstufe zu erhöhen. Wie bereits in der Vernehmlassung vorgeschlagen, sieht die Vorlage unter anderem die Einführung der Titelzusätze «Professional Bachelor» für Abschlüsse der Höheren Fachschulen (HF) und Berufsprüfungen (BP) sowie «Professional Master» für die Höheren Fachprüfungen (HFP) vor. Die parlamentarische Beratung beginnt voraussichtlich im Herbst. FH SCHWEIZ unterstützt verschiedene Massnahmen zur Stärkung der höheren Berufsbildung, lehnt jedoch die Einführung der Titel «Professional Bachelor» und «Professional Master» als reine Marketingmassnahme und im Widerspruch zur bestehenden Bildungssystematik ab.

PiBS

Ebenfalls dem Parlament unterbreitet wurde die Botschaft zur Anpassung des Hochschulförderungs- und -koordinationsgesetzes (HFKG). Damit sollen die praxisintegrierten Bachelorstudiengänge (PiBS) der Fachhochschulen im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) definitiv eingeführt werden. PiBS wurde im Rahmen der Fachkräfteinitiative 2014 lanciert und seither in Pilotversuchen erprobt. FH SCHWEIZ begrüsst diesen Schritt.

Pflege

Hinzu kommt die Botschaft zur zweiten Etappe der Pflegeinitiative. Ziel ist es, die Arbeitsbedingungen in der Pflege zu verbessern — auch für FH-Absolvent:innen. Geplant ist unter anderem, dass künftig aufgrund der hohen Anforderungen in diesem Berufsfeld nur noch ein Master in Advanced Practice Nursing zur Tätigkeit als Pflegeexpert:in APN berechtigen soll.

Berufsmaturität

Abschliessend hat der Bundesrat die Totalrevision der Berufsmaturitätsverordnung verabschiedet. Eine der zentralen Neuerungen ist die verbindliche Einführung von Englisch als dritter Sprache. Die Einführung erfolgt per 01.03.2026. FH SCHWEIZ unterstützte diese Revision.

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