Das lief bildungspolitisch in der Herbstsession 2025

Der Ständerat will in der Höheren Berufsbildung neue Titelzusätze «Professional Bachelor» und «Professional Master» einführen, die bisherigen Abschlüsse bleiben bestehen. FH SCHWEIZ fordert Aufklärung über die Unterschiede zu FH-Abschlüssen. Zudem sollen Fachhochschulen praxisintegrierte MINT-Bachelor (PiBS) dauerhaft anbieten – ein Schritt gegen den Fachkräftemangel. Der Beirat FH SCHWEIZ begrüsste drei neue Mitglieder und verabschiedete Hans-Jürg Rickenbacher.

Ständerat will «Professional Bachelor» und «Professional Master»

Der Ständerat hat einer Änderung des Berufsbildungsgesetzes zugestimmt. Die aktuellen Abschlüsse in der Höheren Berufsbildung bleiben bestehen, neu sollen jedoch die Zusätze «Professional Ba-chelor» und «Professional Master» verwendet werden. Ein weiterer Antrag, diese Titel je nach Abschluss stärker zu unterscheiden – zum Beispiel «Professional Bachelor» bei der eidgenössischen Berufsprüfung (BP) und «Professional Bachelor in [Fachrichtung]» bei der höheren Fachschule (HF) – wurde knapp abgelehnt. Voraussichtlich in der Wintersession kommt das Geschäft in den Nationalrat. Es gilt leider als wahrscheinlich, dass auch der Nationalrat die neuen Titelzusätze unterstützt. Aus unserer Sicht gilt es nun, den FH-Abschluss zu stärken. FH SCHWEIZ arbeitet hierzu mit der Kammer FH von swissuniversities an einem Papier. Ausserdem ist nun wichtig, die Landschaft auf die neue Situation vorzubereiten und die Arbeitgebenden aufzuklären, worin der Unterschied in den verschiedenen Abschlüssen besteht.
Fazit: Leider wird der «Professional Bachelor» wahrscheinlich Realität und damit sind auch wir mit Aufklärungsarbeit gefordert.

Nationalrat stimmt für «PiBS»

Der Nationalrat hat eine Gesetzesänderung des Hochschulförderungs- und –koordinationsgesetzes (HFKG) beschlossen, die Fachhochschulen ermöglicht, Bachelorstudiengänge in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) mit integrierter Praxiserfahrung dauerhaft anzubieten. Diese Praxisintegrierten Bachelorstudiengänge (PiBS) dauern vier Jahre und haben einen Praxisanteil von rund 40 % in Unternehmen. Zugelassen werden Studierende mit Gymnasial- oder Berufsmatura – auch ohne bisherige Berufserfahrung im Fachgebiet. Mit der Revision werden die Eckwerte des seit 2014 laufenden Pilotversuchs in eine feste Regelung überführt. Ziel ist es, dem Fachkräftemangel in den MINT-Berufen entgegenzuwirken. Die Vorlage geht nun an den Ständerat.
FH SCHWEIZ unterstützt die definitive Einführung von PiBS und sieht darin einen Schritt gegen den Fachkräftemangel.

Zu- und Abgänge im Beirat

Im Rahmen der Session traf sich auch der Beirat FH SCHWEIZ zu einer Sitzung. Darin wurde das langjährige Mitglied Hans-Jürg Rickenbacher verdankt und verabschiedet. Begrüsst wurden die drei neuen Mitglieder Jennifer Häfliger, Elmar Kunz und Jackie Vorpe.

Zum Sessionsbrief Herbst 2025

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