Aktuelles aus der FH-Welt

Die heissen Themen rund um das Entlastungspaket und den Professional Bachelor sowie interne Neuigkeiten und mehr für dich zusammengefasst.

Kurzfristig sparen, langfristig verlieren

Die Schweiz steht vor finanziellen Herausforderungen. Das Parlament muss ein Entlastungspaket schnüren, und viele Bereiche werden Federn lassen müssen. Besonders hart trifft es jedoch den Bildungs-, Forschungs- und Innovationsbereich (BFI). Obwohl dieser nur rund zehn Prozent der Bundesausgaben ausmacht, sollen hier bis zu 19 Prozent gespart werden. Das ist unverständlich, denn Bildung und Forschung sind keine isolierten Aufgaben. Sie tragen wesentlich zu Effizienz und Qualität in anderen Bereichen bei – von Gesundheit über Verkehr bis zur Sicherheit.

Zwei geplante Massnahmen verdienen besondere Aufmerksamkeit. Erstens die Streichung der projektgebundenen Beiträge an Hochschulen. Diese Programme sind das einzige Instrument des Bundes, um gezielt auf aktuelle und zukünftige Herausforderungen zu reagieren – etwa in der Ausbildung dringend benötigter Fachkräfte. Sie ermöglichen Innovation und fördern strategische Projekte. Die Einsparung von rund 29 Millionen Franken mag kurzfristig verlockend erscheinen, langfristig aber kostet sie mehr, als sie bringt. Die entsprechenden Artikel im Hochschulförderungs- und -koordinationsgesetz (HFKG) sollten daher unbedingt erhalten bleiben.

Zweitens die geplante Erhöhung der Studiengebühren. Von «Nutzerfinanzierung» zu sprechen greift zu kurz. Bildung nützt nicht nur den Studierenden, sondern der gesamten Gesellschaft.

Höhere Gebühren gefährden die Chancengleichheit und verschärfen den Fachkräftemangel – weil mehr Studierende ihr Studium abbrechen oder verlängern müssten. Eine Verdoppelung der Gebühren würde Studierende zusätzlich belasten – wäre sozial ungerecht und bildungspolitisch kontraproduktiv.


Sparen ja – aber mit Augenmass. Wer heute bei Bildung und Forschung kürzt, gefährdet den Wohlstand von morgen.

Regina Durrer-Kobel, Nationalrätin, designierte Präsidentin Beirat FH SCHWEIZ


«Professional Bachelor» erfordert nun viel Aufklärung


FH SCHWEIZ bedauert den Entscheid des Ständerats


Die Diskussion um «Professional Bachelor» läuft seit Jahren. Ziel war es, Abschlüsse der höheren Berufsbildung international sichtbarer zu machen. 2024 nahm der Nationalrat dazu mehrere Motionen an. Der Ständerat hat in der Herbstsession der Änderung des Berufsbildungsgesetzes zugestimmt: Die bestehenden Abschlüsse der höheren Berufsbildung bleiben zwar erhalten, neu sollen jedoch die Zusätze «Professional Bachelor» und «Professional Master» eingeführt werden. Damit folgt die kleine Kammer dem Entscheid des Bundesrats und schafft eine neue Bezeichnungsordnung, die in der Bildungslandschaft für Diskussionen sorgt.

Nationalrat entscheidet noch


Ein Antrag, die Titel je nach Abschluss differenzierter zu gestalten – etwa «Professional Bachelor» für die eidgenössische Berufsprüfung (BP) und «Professional Bachelor in [Fachrichtung]» für die Höhere Fachschule (HF) – wurde nur knapp abgelehnt. Das Geschäft geht nun an den Nationalrat. Es gilt als wahrscheinlich, dass auch dort eine Mehrheit die neuen Titelzusätze unterstützen wird.

FH SCHWEIZ bedauert diesen Entscheid. Aus Sicht des Dachverbands der Fachhochschulabsolvent:innen droht durch die Einführung des «Professional Bachelor» eine zunehmende Verwirrung, sowohl bei Arbeitgebenden als auch in der Öffentlichkeit. Die Nähe zum bestehenden FH-Bachelorabschluss dürfte zu Missverständnissen führen und die klare Positionierung der Fachhochschulen schwächen.

Gemeinsam mit der Kammer FH von swissuniversities arbeitet FH SCHWEIZ derzeit an einem Positionspapier. Es soll unter anderem Wege aufzeigen, wie der FH-Abschluss gestärkt und die Unterschiede zu anderen Bildungswegen klar kommuniziert werden können.

Nun ist Aufklärungsarbeit nötig


Nun gilt es, die Bildungslandschaft auf die neue Situation vorzubereiten und die Arbeitgebenden gezielt zu informieren. Denn eines ist klar: Wenn der «Professional Bachelor» Realität wird, braucht es umso mehr Aufklärungsarbeit.

Mehr Infos zum «Professional Bachelor»

Personelle Veränderungen im Beirat

Im Beirat von FH SCHWEIZ kommt es zu einigen Wechseln. Dies bedeutet einerseits frischen Wind, andererseits Abschied zu nehmen von langjährigen und engagierten Mitgliedern. Per 1. Januar 2026 übernimmt Regina Durrer (siehe S. 4, links) das Präsidium des Beirats von Ständerat Erich Ettlin. Wir wünschen Regina Durrer alles Gute und danken Erich Ettlin für die hervorragende Arbeit.

Bereits als Gast im Ressort Bildungspolitik dabei ist Jennifer Haefliger, HR-Verantwortliche an der Hochschule Luzern – Musik. Per 1. Januar 2026 tritt sie die Nachfolge von Hans Jürg Rickenbacher an, der sich über viele Jahre mit grossem Engagement für FH SCHWEIZ eingesetzt hat. Neu im Beirat begrüssen wir auch Jackie Vorpe, Verantwortliche für Politik und Bildung bei Travail.Suisse. Sie folgt damit auf Gabriel Fischer.

Mit Elmar Kunz gewinnt der Beirat eine Fachperson mit breitem Know-how in den Bereichen Nachhaltigkeit, Planung und Holzbau. Der ausgebildete Zimmermann und Bauingenieur FH ist in der Geschäftsleitung des Ingenieurbüros Pirmin Jung.

Die neuen Beiräte heissen wir herzlich willkommen und danken Hans Jürg Rickenbacher und Gabriel Fischer herzlich für die stets konstruktive Zusammenarbeit.


«Club 500» - werde Teil eines exklusiven Kreises

Entdecke unseren noch jungen «Club 500» – ein auf 500 Personen begrenzter und damit exklusiver Kreis für alle, die ihre Verbundenheit mit dem Dachverband FH SCHWEIZ noch persönlicher zeigen möchten. Dich erwarten spannende Begegnungen mit inspirierenden Persönlichkeiten und Gleichgesinnten. Profitiere von exklusiven Einladungen. Das erste Kamingespräch ist schon geplant. Bist du dabei?

Erfahre mehr und nutze diese Chance

In Gedenken an Heidi Aeschlimann

Tief betroffen mussten wir von Heidi Aeschlimann, der langjährigen Präsidentin des Schweizerischen Berufsverbands für Angewandte Psychologie (SBAP) Abschied nehmen. Bereits vor 20 Jahren erkannte sie, dass auch die angewandte Psychologie in der nationalen Bildungspolitik eine starke nationale Stimme braucht, um gehört zu werden. Diesen Einfluss hat sie auch persönlich wahrgenommen und sorgte dafür, dass der SBAP im Jahr 2006 Mitglied von FH SCHWEIZ wurde. Von 2007 bis 2011 wirkte sie auch im Vorstand von FH SCHWEIZ mit und kämpfte, gleichwertig zu den universitären Hochschulen, für alle drei Ausbildungsstufen (Bachelor, Master, PhD) an Fachhochschulen. Wir danken ihr von Herzen und behalten sie in bester Erinnerung.

Toni Schmid, Geschäftsführer
FH SCHWEIZ


FH-Botschafterin dieser Ausgabe

FH-Botschafter:innen engagieren sich mit Führungen an Berufsmessen, Videoclips und anhand ihres Beispiels für den Weg über die FH. Was ihre Überzeugung ausmacht, erzählt in dieser Ausgabe Suzan Durgut

Suzan Durgut, Projektleiterin Nachhaltigkeit,
Emmi Management AGbundenheit

Mein Studium hat mich gelehrt, ein zukunftsgerichtetes Unternehmensverständnis zu entwickeln und systematisch an Aufgaben und Herausforderungen heranzugehen.

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