Die Berufsmaturität (BM) verbindet eine berufliche Grundbildung mit einer erweiterten Allgemeinbildung. Sie ermöglicht den direkten Zugang zu einem Studium an einer Fachhochschule (FH) und stellt damit eine zentrale Brücke zwischen der beruflichen Praxis und der tertiären Bildung dar. Die BM kann während der Lehre (BM1) oder nach dem Lehrabschluss (BM2) absolviert werden. Sie baut auf einem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis (EFZ) auf und umfasst Fächer wie Sprache, Mathematik, Naturwissenschaften und Gesellschaft. Je nach gewählter Ausrichtung – z. B. Technik, Gesundheit, Wirtschaft oder Gestaltung – wird der schulische Fokus gesetzt. Rund ein Drittel aller FH-Studierenden bringt heute eine Berufsmaturität mit. Damit ist sie ein wichtiger Pfeiler im Bildungssystem der Schweiz und ein Erfolgsmodell für durchlässige Bildungswege.
Am 13. Juni 2025 hat der Bundesrat die Totalrevision der Berufsmaturitätsverordnung (BMV) verabschiedet – begleitet von einem neuen Rahmenlehrplan (RLP-BM) und einer gemeinschaftlichen Strategie zur Stärkung der BM.
Die wichtigsten Neuerungen:
→ Englisch wird zur dritten Sprache neben zwei Landessprachen und zu einem verbindlichen Prüfungsfach.
→ Die BM besteht nicht mehr ausschliesslich aus Präsenzunterricht – Blended Learning ist neu ausdrücklich vorgesehen.
→ Die BM 2 kann auch nach nicht bestandener BM 1 besucht werden.
→ Kantone dürfen Fremdsprachendiplome als Abschlussprüfungsersatz anerkennen.
→ Eine provisorische Promotion wird auch für BM 2 eingeführt.
→ Die Notenberechnung wird aufgrund klarerer Rundungsregeln präzisiert.
Englisch ist damit verbindlich und offiziell verankert – bis anhin war es nur fakultativ. Blended Learning stärkt zeitgemässes Lernen, und BM 2 wird flexibler nutzbar.
Die Revision von Verordnung und Lehrplan tritt am 1. März 2026 in Kraft.
FH SCHWEIZ befürwortet die Revision ausdrücklich: Die Berufsmaturität muss weiterhin leistungsstark und direkt auf ein praxisnahes FH-Studium vorbereiten. Englisch als Pflichtfach, Flexibilität bei Blended Learning und Nachholmöglichkeiten für BM 2 ermöglichen gezielte Verbesserungen – ohne den bewährten Übergang zur FH zu gefährden.
Weitere Informationen zum Thema Weitere Themen von FH SCHWEIZ