Wie man gute Startup-Ideen findet

Arbela Statovci
Unternehmerin | alumni HWZ
  • 24.10.2019
  • 5 min
Das eigene Unternehmen gründen und führen. Selber bestimmen zu können, wie deine Karriere aussehen soll. Das hört sich gut an, oder? Was fehlt, ist eine gute Idee. Wir helfen dir gerne mit ein paar Tipps für Startup-Ideen.

Worüber ärgerst du dich? 

Viele tolle Geschäftsideen beginnen mit einem Ärgernis oder einem Problem. Das wird schnell deutlich, wenn man sich die Entstehungsgeschichten bekannter Unternehmen anschaut. Oft sind bahnbrechende Innovationen entstanden, um ein einfaches Alltagsproblem zu lösen oder ein bereits existierendes Produkt zu verbessern.

Im kreativen Denkprozess mit einem Problem zu starten klingt nicht sehr attraktiv. Schau nach links und rechts – was stört dich? Welche ungelösten Probleme in deiner täglichen Arbeit gibt es? Kannst du dich und anderen Menschen helfen, mehr Zeit zu gewinnen? Etwas viel günstiger oder einfacher abzuwickeln als bisher? Probleme sind gute Startpunkte. Und die Lieblinge der Investoren.

Ăśberlege dir:

Gibt es etwas, worüber du dich schon oft geärgert hast? Worüber beschweren sich deine Freunde, Kollegen und Verwandte? Was ist viel zu teuer? Hast du dir vielleicht schon öfter ein Produkt oder eine Dienstleistung herbeigesehnt, die eine Lösung für ein bestimmtes Problem bietet?

Ernte tiefhängende Früchte 

Hast du ein Problem gefunden das nicht nur dir, sondern auch deinen Mitmenschen Kopfzerbrechen bereitet? Dann bist du schon einmal auf dem richtigen Weg. Noch besser, wenn du auch Zugang zu den betroffenen Personen hast. Der Marktzugang ist für ein Startup enorm wichtig. Je leichter du deine potenziellen Kunden erreichst, z.B. weil sie die Kaufprozesse in einer Branche genau kennen, desto besser. Nutze dein Netzwerk und naheliegende Marketingkanäle. Vielleicht verbreitest du deine neue Idee bei deinen ehemaligen Mitarbeitern?

Mach das, was dir Freude macht! 

Wenn du etwas mit Freude und Enthusiasmus tust – ganz gleich ob Sport, Fotografie oder Kochen – dann lässt sich das mit hoher Wahrscheinlichkeit in ein Business umwandeln. Der Vorteil: Ein Business aufzubauen kann ein langwieriger Prozess sein, der viel Durchsetzungsvermögen und Disziplin verlangt. Wenn du für eine Sache brennst und in deinem Element bist, wird dir die Arbeit viel leichter von der Hand gehen. Auch das Marketing deiner Leistung oder deines Produktes wird dir deutlich leichter fallen, wenn es sich um ein Herzensthema handelt.

Die Kombination als Schlüssel zum Erfolg 

Gute Startup-Ideen entstehen aus einer Kombination von alten und neuen Komponenten. Wende bestehende Distributionskanäle auf neue Produkte an. Benutze ein bewährtes Geschäftsmodell, um den neuen Markt zu revolutionieren. Der Vorteil dieser Methode: es ist nicht alles neu an deiner Geschäftsidee. Wenn du nämlich ein neues Produkt für einen neuen Markt entwirfst, hast du mit zu vielen Unsicherheiten zu kämpfen. Versuche das Risiko zu dämpfen, indem du auf funktionierende Elemente zurückgreifst. Mache eine Liste von Geschäftsmodellen und eine mit Angeboten. Dann kombiniere sie!

Integriere die Ideensuche in deinen Alltag 

Die besten Ideen entstehen oft unter der Dusche oder in anderen Alltagssituationen. Nur leider vergessen wir viele Einfälle, sobald wir abgelenkt werden oder etwas Zeit vergeht. Damit du ab jetzt alle deine genialen Geistesblitze einfängst, solltest du diese möglichst schnell notieren. Führe dafür immer ein handliches Notizbuch mit oder nutze eine App in deinem Smartphone. Wichtig ist, dass du es dir zur Gewohnheit machst, Ideen umgehend aufzuschreiben. Es geht dabei nicht darum, die Einfälle zu bewerten oder sie perfekt darzustellen. Vielmehr hilft dir diese Praxis, deinen Fokus zu halten und dein Unterbewusstsein in den Kreativmodus zu schalten.

Befreie dich von Perfektionismus 

Hast du bereits einige Ideen in der Schublade, aber bist dir unsicher, ob sie gut genug sind? Fakt ist, dass ein Großteil von Geschäftsideen nie in die Tat umgesetzt wird. Lässt man fehlende Ressourcen und fehlende Zeit als Ursachen außen vor, dann gibt es vor allem ein gedankliches Hindernis, das uns davon abhält, überhaupt zu starten: Perfektionismus. Viele Gründer verfallen dem Irrglauben, ihr Produkt muss erst absolut perfekt sein, bevor man es verkaufen kann. Oder sie glauben, erst erfahrener Experte sein zu müssen, um sich vor ein Publikum zu wagen. Sie feilen Jahre an einer Idee, recherchieren endlos weiter und planen bis ins kleinste Detail, nur um am Ende festzustellen, dass keiner an ihrem Angebot interessiert ist.

Falls dein Perfektionismus dich ausbremst, solltest du dich immer daran erinnern: Selbst die beste Idee ist wertlos, wenn sie nie Realität wird. Erfahrene Unternehmer raten deshalb dazu, Ideen schon frühzeitig zu testen und die Planungsphase möglichst kurz zu halten. Dieser Ansatz ist vor allem durch die Lean-Startup-Methode von Eric Ries populär geworden. Der Vorteil ist, dass du schnell Feedback bekommst und die Reaktionen am Markt testen kannst. Funktioniert eine Idee nicht, kannst du sie entweder anpassen und weiter verbessern oder sie notfalls fallen lassen – noch bevor du sehr viel Geld und Zeit investiert hast.

Du brauchst nicht jedes Mal das Rad neu zu erfinden, um erfolgreich zu sein. Vielleicht denkst du auch, dass du keine besonderen Fähigkeiten hast. Oft ist es jedoch so, dass man seine eigenen Talente als Selbstverständlichkeit ansieht und gar nicht merkt, dass man bereits über eine Menge Stärken verfügt, die sich in ein Business umwandeln lassen. Wenn du analysierst, was dir wirklich Freude macht und wofür dich Menschen loben, bist du auf der richtigen Fährte!

Cheers,
Arbela

Dieser Beitrag ist als Erstpublikation auf dem alumniHWZ Blog erschienen.

Kommentare