Vom EMBA international Management zum internationalen Trinkwasserprojekt - Teil 1

Ein humanitärer Einsatz im Südpazifik hat mich zu meiner Abschlussarbeit für den EMBA inspiriert. Damit aber nicht genug: Der daraus entstandene, fiktive Businessplan war ein wichtiger Bestandteil für ein Trinkwasserprojekt, das ich Jahre später lanciert habe.

Ich bin examinierte Krankenschwester und Dipl. Operationsfachfrau und seit Januar 2023 pensioniert. Im März/April 2000 leistete ich einen humanitären Einsatz auf den Solomon Islands/Südpazifik. Dr. Hermann Oberli hatte damals Fachpersonal als Volontäre für sein Projekt im Südpazifik gesucht. 

Mein humanitärer Einsatz

In der Zeit meines Einsatzes schulte ich täglich diplomierte  Operationsschwestern-/pfleger in Honiara, der Hauptstadt der Solomon Islands. Während meinem Aufenthalt herrschte auf Guadalcanal ein schlimmer Bürgerkrieg. Es ging um nichts anderes als Landrechte, die 50 Jahre vorher an Menschen von der Nachbarinsel Malaita vergeben wurden. Die Rebellengruppen der beiden Insel bekämpften sich äusserst brutal. So gehörten Schiessereien, Totschlag und viel menschliches Leid zum täglichen Leben.

Tagelang kein Wasser und Strom – das gehörte dazu, Unendliche Dankbarkeit der Menschen, dass wir für sie da sind, berührten mich immer wieder zutiefst.

Wie meine Erfahrungen mein Studium bereicherten

Später, im Dezember 2007, schloss ich mein EMBA International Management Studium an der damaligen Fachhochschule St. Gallen, erfolgreich ab. Während meines Studiums profitierte ich von meinem Wissen um humanitäre Einsätze und wie es ist, über Tage kein (Trink)-Wasser und keinen Strom zu haben. Ich wusste auch, wie es ist, sich in einem der schwersten Malariagebiete der Welt aufzuhalten….

So konnte ich z.B. unseren Professor aus der USA und die Professoren am Babson College Boston (USA) mit einem fiktiven Business Plan für die WHO zur Malaria Bekämpfung in Bangladesh echt sprachlos machen. Einen Business Plan zu einem WHO-Projekt hatten sie vorher noch nie erhalten. Diesen fiktiven Business Plan konnte ich der Handelskammer in der US-Botschaft in Bern zuschicken. Dort wiederum war man der Ansicht, dass das UNHCR (United Nations High Commissioner for Refugees) über das Produkt dringend in Kenntnis gesetzt werden muss.

Der Start eines Trinkwasserprojekts

Ich hatte bereits meine Reise fĂĽr September 2014 nach Australien geplant, als ich diese Schlagzeile von ABC Australia las:


AUSTRALIA NETWORK NEWS

Flash flooding in Solomon Islands leaves at least 16 dead, thousands homeless Posted Thu 3 Apr 2014 at 11:53am Thursday 3 Apr 2014 at 11:53am, Updated Fri 4 Apr 2014 at 2:56pm

Authorities in Solomon Islands say 23 people have died and 9,000 are homeless following disastrous flash floods, landslides and strong winds. The Solomon's National Disaster Council says the victims who lost their homes occupying 24 evacuation centres, around Honiara.

The National Emergency Operations Centre says the numbers are continuing to increase across all centres The director of the National Disaster Management Office, Lot Yates, has raised concerns over sanitation at the evacuation centres, which are lacking proper water supply.

"There is a very real risk of an outbreak of disease - including dyentry, malaria, dengue fever and other diseases related to poor sanitation", Mr Yates said.


Das gab den Ausschlag, ein Trinkwasserprojekt fĂĽr den SĂĽdpazifik zu planen. Wie bereits einleitend geschrieben, wusste ich nur zu gut, was die Menschen dort aktuell durchmachen mĂĽssen. Ich erkundigte mich in meinem privaten und beruflichen Netzwerk, ob jemand eine Firma kennt, die Wasser aufbereitet. Durch einen Arbeitskollegen kam ich mit der Firma Aquatec hier in der Schweiz in Kontakt. Der Kontakt vernetzte mich mit der Firma in Australien und einem weiteren Kontakt zu einem anderen Unternehmen in Australien.

Ich verabredete zwei Treffen sofort nach Ankunft in Australien. Ein Treffen bei Aquatec in Ipswich (1 Std Zugfahrt von Brisbane) und ein Treffen in Sydney mit einem Vertreter der Firma Trunz Water Systems.

Natürlich wollte ich auch nach Honiara fliegen, um mir vor Ort ein Bild vom Ausmass der Naturkatastrophe zu machen. Dazu rief ich Solomon Airlines in Brisbane an und schilderte mein Vorhaben. Das ging dann rassig – der Flug Brisbane – Honiara – war rasch gebucht.

Zu meinen Reiseunterlagen gehörte auch mein fiktiver Businessplan für die WHO zur Malaria Bekämpfung. Denn das Produkt wurde und wird inzwischen weltweit vertrieben. Das sollte mich zu einem weiteren, unbezahlbar wertvollen Kontakt in Australien führen. Unabhängig davon vernetzte mich Dr. Oberli mit dem Orthopäden Dr. Des (Desmond) Soares. Er wird kurze Zeit später eine wichtige und beratende Rolle in meinem Projekt einnehmen.

 

Willst du wissen, wie es mit dem Projekt weitergegangen ist? Dann lies jetzt Teil 2.

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