Multitasking vs. Singletasking

Livia Betschart
tize
  • 03.06.2021
  • 4 min
Den ganzen Tag vor dem Laptop verbracht und die ToDo-Liste wurde trotzdem nicht kleiner? Leider passiert mir das immer wieder und nach solch einem Tag ist meine Laune meist im Keller. Zum einen da ich meine wichtigen Aufgaben nicht erledigen konnte und zum anderen, weil ich den Tag weder mit Freunden noch mit der Familie verbracht habe. Doch was kann man dagegen tun?

Multitasking ist das Problem

Mails beantworten, das Wochenende planen und gleichzeitig auch noch eine wichtige Schularbeit schreiben – Das ist Multitasking. Viele Personen arbeiten nach diesem System, denn sie denken wer viel auf einmal erledigt, schafft viel. Doch leider passiert genau das Gegenteil.
Wer vieles auf einmal erledigt, braucht am Ende deutlich länger. Dies erklärt die Wissenschaft damit, dass es für das menschliche Gehirn anstrengend ist, zwischen unterschiedlichen Aufgaben und Prozessen hin und her zu springen. Es kostet Zeit und vor allem Energie, sich ständig auf etwas Neues zu konzentrieren.

Singletasking ist das genaue Gegenteil von Multitasking. Eine Aufgabe wird nach der anderen erledigt. Man widmet sich bewusst nur einem ToDo und erst wenn dieses abgeschlossen ist, richtet sich der Fokus auf das Nächste.

 

Die Vorteile durch Singletasking

Die Leistungsfähigkeit und Effizienz wird durch das Singletasking gesteigert. Auch die Fehlerquote liegt deutlicher tiefer, als bei der Anwendung von Multitasking.
Doch nicht nur bei der Arbeit bringt das Singletasking positive Effekte mit sich, sondern auch für das Gemüt. Man kann sich länger konzentrieren, ist weniger gestresst und hat somit auch bessere Laune.

 

Umstellung von Multitasking auf Singletasking

Die Vorteile sind offensichtlich, doch die Umstellung ist meist schwieriger. Denn wir haben uns schon so sehr an das Multitasking gewöhnt. Dazu kommt, dass alles und jeder rund um die Uhr nach unserer Aufmerksam verlangt – das Smartphone, die Werbung, die Musik, die Durchsagen.

 

Hier ein paar hilfreiche Tipps, welche sich gut in den Alltag integrieren lassen:

  • Priorisierte ToDo-Liste erstellen:
    Sie helfen einem zu definieren, was Priorität hat und was gut noch zu einem späteren Zeitpunkt erledigt werden kann.
  • Gedanken aufschreiben:
    Wenn viel los ist und man gefĂĽhlt an tausend Sachen gleichzeitig denkt, hilft es oft schon alles aufzuschreiben, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen.
  • Sich von jeglicher Ablenkung fernhalten:
    Ablenkung ist der grösste Gegner von Singeltasking. Damit wir nicht in Versuchung kommen, sollten wir elektronische Geräte während der Arbeit offline stellen.

 

Wichtig ist jedoch, dass man nicht zu streng mit sich selbst ist. Denn man kann nicht immer an allen Tagen 100% geben und stets die gesamte ToDo-Liste erledigen. Auch kleine „Rückfälle“ in das alte Arbeitsmuster sind völlig normal. Es braucht oft eine gewisse Zeit, um alte Gewohnheiten durch Neue zu ersetzen.

 

Meine Erfahrung

An einigen Tagen klappt es besser und an anderen wird meine Aufmerksamkeit von allem nur so geraubt. Als kleines Selbstexperiment, habe ich mich bewusst dazu entschieden diesen Artikel während eines Fluges zu schreiben, um herauszufinden, ob ich mit dieser Methode wirklich erfolgreicher bin. Denn die Ablenkungsmöglichkeiten in einem Flugzeug sind ziemlich beschränkt. Den Artikel habe ich zwar nicht komplett fertig geschafft, doch ich habe deutlich gemerkt, wie viel mehr ich in der Zeit geschafft habe, als sonst.

 

Dieser Beitrag ist als Zweitpublikation im Bildungsmagazin eduwo erschienen.

Erstpublikation: tize.ch

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