Mit Virtual Reality für mehr Nachhaltigkeit

Mirjam West und Onur Yildirim
Wissenschaftliche Mitarbeitende | ZHAW Institut für Nachhaltige Entwicklung
  • 02.04.2020
  • 3 min
Zwei von der ZHAW entwickelte Virtual Reality-Spiele nehmen Jung und Alt mit auf eine Abenteuerreise. Komplexe Themen sollen erlebbar gemacht und die Menschen zum Umdenken angeregt werden. Dabei wird der Einsatz von Virtual Reality als innovativer Zugang zu Nachhaltigkeitsthemen erforscht und weiterentwickelt.

Virtual Reality (VR) lässt Gefühle und Eindrücke intensiver erleben als herkömmliche Darstellungsformate. Man befindet sich mitten im Geschehen und erfährt beinahe am eigenen Leib, was rundum einen geschieht. Diesen Effekt machen sich zwei Absolventen der ZHAW School of Engineering, Mirjam West und Onur Yildirim, zu Nutze, um Menschen zum Energiesparen und für Nachhaltigkeitsthemen zu motivieren. Beide arbeiten heute am ZHAW Institut für Nachhaltige Entwicklung.

Sensibilisierung für die Energie­strategie 2050

Mit den beiden rund 10-minütigen VR-Spielen «Virtual Energy Hero» und «Virtual Smart Winti Hero» gelang es ihnen seit dem Sommer 2018 an vielen Anlässen Jung und Alt zu begeistern und gleichzeitig mit komplexen Themen auseinandersetzen zu lassen. Während eines Spieldurchgangs befindet sich die Spielerin in einer nachgebauten Heissluftballonkorb-Attrappe. Aber nicht nur der Korb des Heissluftballons ist echt. Auch die Herausforderungen der Energie­strategie 2050 oder einer Smart City sind es, für welche diese sogenannten Serious Games sensibilisieren möchten. Mit VR kann zudem bei abstrakten, jedoch ganz alltäglichen Themen wie Energie eine neue Perspektive geschaffen werden. Als Basis für die beiden Spiele dient ein 3D-Stadtmodell von Winterthur. Der Begleitavatar «Oskar», die Eule, führt die Spielerin durch die virtuelle Welt, geniesst mit ihr die Aussicht von einem Heissluftballon über Winterthur und lässt sie mit Energie-, respektive Smart-City-Themen an verschiedenen Orten in der Stadt interagieren. Im «Virtual Smart Winti Hero» muss die Spielerin beispielsweise interaktive Missionen zum Thema nachhaltiges Quartierleben, Internet der Dinge und smarte Strassenbe­leuchtung bewältigen. Im «Virtual Energy Hero» muss sie knifflige Fragen zur Energiestrategie beantworten und anschliessend bei einem Einfamilienhaus Optimierungsmassnahmen treffen, wie die Heizung auswechseln oder ein Elektroauto mit Solarstrom versorgen.

Mehrwert von Smart-City-Projekten erkennen

Am Schluss des Spiels erhält die Spielerin einerseits ein physisches Zertifikat als Energy oder Smart Winti Hero, welches auf den jeweiligen Anlass abgestimmte weiterführende Informationen, Links zu Webseiten und Partizipationsplattformen oder Wettbewerbe enthält. Anderseits kennt die Spielerin nun den Mehrwert von Smart-City-Projekten oder was die relevanten Inhalte der Energiestrategie 2050 sind und noch wichtiger: Sie weiss, was sie konkret zu einem Leben mit hoher Lebensqualität und Nachhaltigkeit beitragen kann.

Die beiden Spiele wurden so entwickelt, dass sie auch auf andere Städte angepasst werden können. So erscheint dieses Jahr noch der «Baden Energy Hero».

Kommentare