Erfahrungsbericht Stipendien

Lukas Hefti
  • 11.12.2019
  • 3 min
Ich bin gelernter Zeichner der Fachrichtung Ingenieurbau. Bereits seit der Schule zeichne ich gerne und suchte nach der Lehre eine passende Weiterbildung. Dabei bin ich auf den Studiengang der Wissenschaftlichen Illustrationen gestossen, an der Hochschule Luzern.

Zuvor war ich als Unteroffizier im Militär tätig und arbeitete zwei Jahre auf meinem Beruf. In diesen drei Jahren konnte ich mir eine Menge Geld ansparen. Für das Studium musste ich aber noch den Vorkurs an der Hochschule besuchen, da ich keine Berufsmatura abgeschlossen hatte, um danach „sur dossier“ aufgenommen zu werden. Der Kanton rechnete bei mir mit ca. CHF 25 000 Ausgaben pro Jahr. Das heisst mit insgesamt CHF 100 000 für ein 4-jähriges Studium. Die Ersparnisse reichten dafür dann doch nicht und ein Teilzeitstudium ist bei diesem Studiengang nicht möglich. Anfangs erhielt ich vom Kanton keine Stipendien. Wichtig zu erwähnen ist an dieser Stelle, dass jedes Jahr beim Kanton angefragt werden kann und man diese Chance auch nutzen sollte. So habe ich nämlich im 2. Studienjahr einen Ausbildungsbeitrag von über CHF 1700,- der kantonalen Stipendienstelle erhalten. Übrigens kann auch die Gemeinde oder die Bürgergemeinde nach Stipendien angefragt werden, welche leider in meinem Falle über keine Unterstützungsfonds verfügten.

Neun Absagen - Eine Zusage

Dank der Hilfe von stipendium.ch kam ich sehr schnell zu Kontaktangaben von Stiftungen und weiteren Adressen, die für mich als Stipendiengeber in Frage kamen. Sehr wichtig zu erwähnen sind auch die Dokumentvorlagen und Checklisten für eine erfolgreiche Bewerbung, welche stipendium.ch zur Verfügung stellt. Erfolgreich heisst in diesem Zusammenhang, dass auf 9 Absagen eine Zusage kommt. In meinem Falle kam diese in der Höhe von CHF 16 000. Vorab wurde ich dafür aber noch zu einem Gespräch / Interview eingeladen. Dieses verlief sehr angenehm bzw. entspannt. Es ging nur darum, sich gegenseitig näher kennenzulernen.

Bei der Bewerbung um ein Stipendium an eine Stiftung darf und sollte man immer nachfragen, was der Grund für eine Absage war, denn viele Stiftungen verlangen unterschiedliche Dokumente, Voraussetzungen oder Detailgrade des beigelegten Budgetplanes. So erkennt man die eigenen Verbesserungsmöglichkeiten bei den Bewerbungen. Es sollte jeweils auch klar nachgefragt werden, ob eine erneute Bewerbung im folgenden Jahr möglich ist. Sehr oft variiert nämlich die Unterstützung der Stiftungen pro Jahr. Der häufigste Grund für eine Absage war, dass ich nicht genau dem Unterstützungsziel einer Stiftung entsprach oder andere Kandidaten / Kandidatinnen einfach „dringender“ Geld benötigten als ich.

Mit einem Nebenjob über den Sommer, und evtl. einem Zwischenjahr vor den letzten 2 Semestern kann ich hoffentlich meine Ausbildung abschliessen.

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