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Umgang mit psychisch belasteten Lernenden im Lernbetrieb

Herausforderungen während der Lehre sind normal. Viele Lernende haben mal ein Stimmungstief, sind unpünktlich oder fehlen. Meistens geht das wieder vorbei. Manchmal aber leiden Lernende auch unter Belastungen, die im Zusammenspiel der unterschiedliche Lebensbereich wie z.B. Arbeitswelt, Schule und Privatleben, nicht einfach handzuhaben sind. Die Folge können Leistungsprobleme oder gar ein Lehrabbruch sein. In solchen Situationen ist es besonders wichtig, genau hinzuschauen und frühzeitig zu reagieren.

Es ist möglich, dass auch psychisch belastete Lernende eine erfolgreiche Ausbildungszeit haben können. Entscheidend ist, wie die Beteiligten in solchen Situationen reagieren. Die nachfolgende Zusammenstellung gibt konkrete Hinweise, wie Berufsbildende unterstützen können:

  • Seien Sie offen und gesprächsbereit, wenn Lernende wegen Belastungen auf Sie zukommen.
  • Pflegen Sie den Kontakt zu den Eltern ab Lehrbeginn regelmässig (z.B. einmal pro Semester oder Lehrjahr) und unabhängig davon, ob es Probleme gibt. Das kann eine Zusammenarbeit erleichtern, sollte es zu Schwierigkeiten kommen.
  • Kommunizieren Sie, dass Sie nicht die Erwartung haben, dass Lernende keine Probleme haben, sondern dass man darĂĽber sprechen und Lösungen suchen kann.
  • Sprechen Sie Probleme oder Auffälligkeiten frĂĽhzeitig an, am besten, wenn sie Ihnen erstmals auffallen. Damit zeigen Sie, dass Sie die Lernenden beachten und dass sie Ihnen wichtig sind. Fragen Sie nach und versuchen Sie zu verstehen. Besprechen Sie dann, wie das Verhalten oder die Leistung wieder besser werden kann.
  • Teilen Sie den Lernenden die Anforderungen und Erwartungen von Lehrbetrieb und Schule klar mit und fordern Sie die Einhaltung konsequent ein. Lernende schätzen Orientierung und Sicherheit.
  • Können die Probleme nicht innerhalb von ein paar Wochen zwischen Ihnen und der/dem Lernenden gelöst werden, suchen Sie das Gespräch mit den Eltern und Lehrpersonen. Finden Sie gemeinsam einen Weg. Eine Lösung ist viel wahrscheinlicher, wenn sie von allen mitgetragen wird. Von der/dem Lernenden darf nun auch verlangt werden, sich externe UnterstĂĽtzung zu suchen.
  • Tauschen Sie sich mit anderen aus. Wenden Sie sich frĂĽh an interne oder externe UnterstĂĽtzungsangebote. Austausch gibt Sicherheit und Entlastung.
  • Viele Lernende mit psychischen Auffälligkeiten sind in Behandlung. Ein Austausch mit den Behandlungspersonen kann sehr hilfreich sein – fĂĽr beide Seiten.
  • PrĂĽfen Sie den Beizug der IV-Stelle oder des kantonalen Case Managements. Diese können mit Know-how und verschiedenen Massnahmen UnterstĂĽtzung und Entlastung fĂĽr Betroffene und Lehrbetriebe bieten.

 

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