FARMBOT – mit einer Open Source Technologie zu einer automatisierten Gartenarbeit

Philipp Osterwalder
Student Umweltingenieurwesen | ZHAW
  • 20.05.2019
  • 3 min
Philipp Osterwalder studiert im letzten Jahr Umweltingenieurwesen an der ZHAW in Wädenswil mit der Vertiefung Erneuerbare Energien und Ökotechnologie. In seiner Freizeit hat er einen Film zum Farmbot mit dem Bildmaterial der Gartenausstellung in Kreuzlingen erstellt und veröffentlichte diesen auf dem YouTube-Kanal der ZHAW.

Der Farmbot– Individuelle Ausstattung je nach Anwendungsbereich

Der Farmbot besteht neben den mechanischen Komponenten, die entweder Standardkomponenten sind oder mit dem 3D-Drucker hergestellt werden können, auch aus elektronischen Bauteilen und einer Steuerungssoftware. Mit einem Raspberry-Pi, das per Wifi über eine Software angesteuert wird und einem Arduino, welcher die Befehle an die Motoren weiterleitet, kann der Gartenroboter bedient und individuell gesteuert werden. Mit einer Kamera und einer Bilderkennungs-Software, können unterschiedliche Pflanzenarten, sowie auch Unkraut erkannt und ggf. sogar mit dem Farmbot mechanisch entfernt werden.

 

Ausserdem kann der Roboter, je nach Anwendungsbereich, individuell mit unzähligen Sensoren ausgestattet werden. So können Messwerte wie Temperatur, Luft- oder Bodenfeuchte oder auch die aktuellen Wetterdaten erfasst und ausgewertet werden.

 

Ein Open Source-Projekt

In einem weiteren Teil dieser Initiative entwickelte Linus Bleisch in seiner Bachelorarbeit ein Werkzeug zum Ernten von Karotten. Da es sich beim Farmbot um ein Open Source-Projekt handelt, ist es möglich eigene Entwicklungen dem Projekt beizutragen und so der Community zugänglich zu machen. Soeben wurde ein kurzes Video über den erfolgreichen Abschluss der Bachelorarbeit von Linus gedreht, um den Fortschritt und die Möglichkeiten aufzuzeigen.

 

Die meisten verwendeten Farmbot Komponenten sind Open Source, die von einer weltweiten Community für Entwicklungs- und Forschungsprojekte genutzt und ständig weiterentwickelt werden.

 

Damit wollen wir die Forschung im Bereich des Urban und Smart Farming vorantreiben und in einen praktisch anwendbaren Bereich fĂĽr die Allgemeinheit bringen.

 

Auf diese Weise ist es möglich, Eigen- und Neuentwicklungen auch in die bestehende Softwareumgebung zu implementieren, zu testen und zu optimieren. Ausserdem kann jede Weiterentwicklung mit der weltweit rasant wachsenden Smart-Farming-Community geteilt werden. Die Community stellt bereits eine grosse Bibliothek an Test- und Forschungsresultaten, sowie Modifikationen von Hobby-Bastlern und Erfahrungsberichte von Gärtnern zur Verfügung.

 

Wir wollen die Forschung im Bereich des Smart Farming fördern und setzen auf ein Netzwerk mit verschiedenen Kooperationspartnern aus unterschiedlichen Industrien.

 

Die zur Verfügung gestellte Software wird bereits mit einer Datenbank mit unzähligen Parametern über Pflanzen, wie Wasser-, Platz- oder Nährstoffbedarf, als auch Wachstumszeit, Dünger und Temperaturoptimum mitgeliefert und wird ständig erweitert.

 

Momentan können nur einfache Arbeitsschritte mit dem Farmbot ausgeführt werden. Wir arbeiten jedoch an einem vollständig autonomen Farmbot-System, das ohne jegliche Hilfe Pflanzen sähen, bewirtschaften und ernten kann.

 

Der Farmbot ist so konzipiert, dass er ständig der Witterung ausgesetzt werden kann. Dies vergrössert den Anwendungsbereich in Richtung der automatisierten Landwirtschaft.

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