«Eine Berufslehre bietet nicht nur wertvolle Einblicke in die reale Arbeitswelt»

Was ist deine zentrale FH-Botschaft?

Meine zentrale Botschaft an Schülerinnen, Schüler sowie Maturandinnen und Maturanden ist, den Schritt in eine Berufslehre zu wagen. Eine Berufslehre bietet nicht nur wertvolle Einblicke in die reale Arbeitswelt, sondern auch die Möglichkeit, praktische Fähigkeiten zu entwickeln, die im späteren Berufsleben unerlässlich sind. Oft denken junge Menschen, dass der direkte Weg über das Studium der einzige ist, um erfolgreich zu sein. Doch die Berufslehre eröffnet viele Perspektiven, um sich selbst zu entfalten, Verantwortung zu übernehmen und von Anfang an wertvolle Berufserfahrung zu sammeln. Darüber hinaus kann sie eine solide Grundlage für spätere Weiterbildungen oder ein Studium bieten. Ich möchte dazu ermutigen, nicht nur den akademischen Weg zu sehen, sondern auch die beruflichen Ausbildungswege als eine spannende und lohnende Option zu entdecken.

Als Botschafterin engagiere ich mich, weil ich die Chancen, die unser Bildungssystem bietet, aus erster Hand erfahren habe. Durch die Flexibilität des Systems konnte ich meine Berufslehre erfolgreich mit dem Leistungssport kombinieren und später mein FH-Studium berufsbegleitend absolvieren. Ich möchte dazu beitragen, das Bewusstsein für die Möglichkeiten unseres Bildungssystems zu schärfen.

Warum hast du dich nach der Gymnasialen Maturität für eine Berufslehre entschieden?

Nach meiner gymnasialen Maturität wollte ich zunächst praktische Berufserfahrung sammeln, bevor ich ein mögliches Studium in Angriff nehme. Viele meiner Mitmaturand*innen entschieden sich in dieser Phase für ein Praktikum in einem Unternehmen. Für mich war es jedoch wichtig, die Arbeitswelt und den Unternehmensalltag auf einer tieferen Ebene kennenzulernen – nicht nur für ein paar Monate, sondern über einen längeren Zeitraum hinweg. Besonders spannend fand ich, dass ich während meiner kaufmännischen Lehre alle sechs Monate die Abteilung wechseln konnte. Dadurch hatte ich die Möglichkeit, einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Unternehmensbereiche zu gewinnen, was mir sehr geholfen hat, meine berufliche Perspektive klarer zu definieren. Deshalb habe ich mich bewusst für eine Berufslehre entschieden.

Was war die grösste Herausforderung im Studium?

Die grösste Herausforderung bestand darin, Job und Studium miteinander zu vereinbaren. Es war nicht immer einfach, die richtige Balance zu finden und zu wissen, welche Prioritäten in welcher Woche gesetzt werden müssen. Rückblickend muss ich sagen, dass ich oft meine eigenen Bedürfnisse und das Studium zu wenig priorisiert habe. Stattdessen habe ich Termine und Aufgaben im Job an oberste Stelle gesetzt, was mich dann häufig in Zeitdruck brachte. Oft lernte ich dann nur noch spät am Abend oder an den Wochenenden für das Studium. Hätte ich mir im Job klare Grenzen gesetzt und konsequenter an allen Vorlesungen teilgenommen, wäre es sicher leichter gewesen, das Studium besser in meinen Alltag zu integrieren.

Was war am Start in die Berufswelt nach deiner Lehre spannend?

Der Einstieg in die Berufswelt war besonders spannend, weil ich nach der Lehre mehr Verantwortung übernehmen konnte. Ich hatte das Glück, in einem Bereich tätig zu sein, den ich bereits während meiner Lehre als besonders spannend empfand. Hier konnte ich mein Wissen weiter vertiefen und neue, praxisorientierte Erfahrungen sammeln. Es war ein grossartiges Gefühl, mein Fachwissen anzuwenden und in einem beruflichen Umfeld zu wachsen.

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