Die unheilvolle Gummimilch

Simone Steiner und Jeannine Oberli
Studierende Multimedia Production | FH Graubünden
  • 10.12.2020
  • 2 min
Die Latexmilch der Pflanze Hevea brasiliensis hat in den letzten 150 Jahren nicht nur unzählige Gummipneus, sondern auch eine Unmenge Blutspuren hinterlassen. Im Amazonasgebiet sind die damals vorgefallenen Gräueltaten noch immer ein grosses Thema. In Südostasien gehen sie bis heute weiter.

Mit der Eroberung Südamerikas durch die spanischen und portugiesischen Konquistadoren kam im 18. Jahrhundert der heute als Kautschuk bekannte Rohstoff aus dem Regenwaldgebiet des Amazonas nach Europa. Das neue Material begeisterte durch seine hervorragende Elastizität und wasserabstossende Eigenschaft. Doch der Rohstoff wies noch gravierende Mängel auf.

 

1839 machte der Nordamerikaner Charles Goodyear die bahnbrechende Erfindung der Vulkanisation und entdeckte damit das enorme Potential von Kautschuk. Von da an stieg die Nachfrage nach dem Pflanzensekret rapide. Um den riesigen Mengen an nachgefragtem Kautschuk nachzukommen, wurden indigene Völker im Amazonasbecken zum Kautschuksammeln gezwungen. Unter den miserablen Umständen starben unzählige. Ganze Völker zerfielen oder wurden sogar komplett ausgelöscht. Heute sorgt die unheilvolle Gummimilch in Südostasien für Missstände.

 

Erfahre hier, was vor 150 Jahren zur Versklavung der Ureinwohner in Brasilien führte, wie die Pflanze nach Südostasien kam und was ihr Einfluss heute ist.

 

Dieser Artikel ist als Erstpublikation auf digezz.ch erschienen.

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