So bringt das Doktorat etwas

Prof. Dr. Daniel Süss
Leiter Psychologisches Institut | ZHAW Angewandte Psychologie
  • 18.11.2020
  • 2 min
Seit vier Jahren laufen kooperative Doktoratsprogramme von Fachhochschulen und Universitäten, gefördert von Swissuniversities. Auch wir bieten ein solches Programm an. Die ersten FH-Master haben erfolgreich ihr Doktorat abgeschlossen. Sind das nun die «Überflieger», welche nach dem FH-Studium hoch hinaus streben? Oder haben sie die Bodenhaftung verloren, die man bei FH-Absolvent*innen doch so schätzt?

Ich sage den Interessent*innen jeweils, dass ein Doktorat dann etwas bringt, wenn sie ihrer Leidenschaft folgen und sich in einem Thema engagieren, wo sie ihre Fähigkeiten und Erfahrungen optimal einbringen können. Wer seinen persönlichen Visionen folgt und Wissenschaft und Praxisnähe in der Forschung verbindet, trägt dazu bei, dass Fachhochschulen sich «nach oben» entwickeln und zugleich ihren gesellschaftlichen Impact verstärken. Der Turm des Toni-Areals wird damit nicht zum Elfenbeinturm, sondern zu einem Leuchtturm in einer Gesellschaft, die nach Orientierung und Transformation strebt. 

 

Hoch hinaus kommt man, wenn man authentisch bleibt und seine Stärken in interdisziplinären und internationalen Teams zur Verfügung stellt. Ein Doktorat ist sinnvoll für eine Laufbahn an einer Hochschule, aber auch für anspruchsvolle Positionen in der Praxis. Wir wollen nicht nur unseren eigenen Nachwuchs damit heranbilden. Wichtig ist mir auch, dass wir Mitarbeitende im Rahmen der Personalentwicklung bei unterschiedlichen Wegen und Zielen unterstützen. Sei es mit einem Doktorat, einer Psychotherapie-Weiterbildung oder einer anderen Qualifizierung. Wenn Menschen ihr volles Potenzial zur Entfaltung bringen können, dann werden sie der Gesellschaft und der Wissenschaft ihr Bestes geben und persönlich aufblühen.

 

Dieser Artikel ist als Erstpublikation im Magazin INLINE im November 2020 erschienen.

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