Bereits seit 2016 besteht das Informatik-Departement der Hochschule Luzern in Rotkreuz. Jetzt sind auch die definitiven Gebäude bezugsbereit. Es dominiert das harmonische Duett aus Holz und Beton.
Mit Superlativen hält die Hochschule Luzern (HSLU) nicht zurück, wenn es um den neuen Standort direkt beim Bahnhof Rotkreuz geht: Als «Leuchtturm» für Bildung und Forschung wird er gepriesen. Nicht ganz zu Unrecht, handelt es sich beim Departement Informatik doch um das bisher erste und einzige reine Informatik-Departement einer FH in der Schweiz. Der neue Standort wurde in rekordverdächtigen zwei Jahren realisiert und ist Teil der Strategie der Zentralschweizer Fachhochschule, die Anzahl Standorte von 24 (Stand 2016) auf 13 (bis 2029) zu reduzieren. Insofern ist es auch ein Meilenstein, wie HSLU-Rektor Markus Hodel betont.
Mit dem «Turm» stimmt die Wortwahl insofern, als dass die HSLU neun Stockwerke eines 60 Meter hohen Hochhauses bezieht – dem ersten Holzhochhaus der Schweiz notabene. Die Trägerkonstruktion ist aus Fichtenholz – einheimisches, wie anlässlich eines Medienrundgangs vor Ort am letzten Dienstag versichert wurde. Ergänzt wird die Bausubstanz mit Beton, während Glas die Fassaden dominiert. Direkt mit dem Hochhaus verbunden ist das eigentliche Herzstück des neuen HSLU-Campus: Ein sechsgeschossiger Bau, dessen Lichthof mit markanter Wendeltreppe, zwei Hörsälen (das grosse Auditorium überzeugt mit Holzdesign), einem topmodernen Multifunktionssaal sowie Unterrichts- und Seminarräumen für den Hochschulbetrieb keine Wünsche offen lassen.
Im Hochhaus befinden sich unter anderem die Mensa, Büros der Mitarbeitenden und die grosszügige Bibliothek mit verschiedenen Lern- und Arbeitsbereichen sowie Besprechungsnischen. «Damit tragen wir dem Umstand Rechnung, dass die Hochschulbibliothek zu einem wichtigen Arbeits- und Lernort geworden ist, an dem sich Studierende auch länger aufhalten», so Markus Hodel. Entsprechend werde eine möglichst ideale Lernatmosphäre geschaffen.
Das Departement besteht bereits seit 2016 auf dem selben Areal («Suurstoffi») einfach einige Häuser weiter in einem Provisorium. Auf das bald beginnende Semester werden nun 1350 Studierende (Bachelor und Master) und über 200 Mitarbeitende der HSLU in die neuen Räumlichkeiten ziehen. Trotz kleiner Distanz ist der logistische Aufwand erheblich: «Wir zügeln rund hundert LKW-Ladungen», erklärte vor Ort René Hüsler, Direktor des Departements Informatik. Bis 2023 soll die Zahl der Studierenden auf 1550 anwachsen. «Der Schweiz fehlen derzeit 40 000 ICT-Fachkräfte. Wir möchten hier unseren Beitrag leisten, um diesen Mangel etwas zu entschärfen», so Hodel.
Allgemein bestechen die nagelneuen Gebäude, welche die HSLU übrigens vom Immobilien-Unternehmen Zug Estates mietet, durch die Materialisierung mit viel Holz, Sichtbeton und Natursteinböden. Als Attribute kann man nebst funktional durchaus auch repräsentativ nennen – oder schon fast luxuriös? Darauf angesprochen sagte Markus Hodel: «Wir haben bei der Miete aus unserer Sicht gute Konditionen verhandelt und haben in Sachen Preis-Leistungs-Verhältnis ein gutes Gefühl.» Ausserdem sei beim Bau auch stark Gewicht auf Nachhaltigkeit und Langlebigkeit gelegt worden. René Hüsler ergänzte: «In Sachen Flächeneffizienz sind wir hier besser als andere FH.»
Einen wichtigen Vorteil, den die Verantwortlichen hervorhoben, ist die Tatsache, dass zusammen mit der Informatik auch ein Teil des Departements Wirtschaft in Rotkreuz einzieht – namentlich das bisher in Zug angesiedelte Institut für Finanzdienstleistungen (IFZ). Gerade der Finanzbereich wird immer stärker von der Digitalisierung durchdrungen, weshalb die Nähe Sinn macht. «Die Digitalisierung spielt in all unseren Bereichen eine wichtige Rolle», erklärte auch Christine Böckelmann, Direktorin des Departements Wirtschaft. «Es gibt viele Schnittstellen-Themen, die hier zusammenkommen. Und auch für die Studierenden ist es spannend, wenn sie nebeneinander ein- und ausgehen. Denn so sieht es zunehmend auch in der Arbeitswelt aus.»
Um bei den Studierenden zu bleiben. Sie werden am neuen Ort nicht nur auf eine ideale Lernumgebung mit guter Verkehrsanbindung und Top-Infrastruktur treffen. Auch Studentenwohnungen stehen auf dem Areal zur Verfügung. Derzeit noch 74 Plätze, wird das Angebot bis 2021 auf 100 aufgestockt. Preislich liegen die WG-Zimmer in Wohnungen à sechs Zimmer zwischen 535 und 600 Franken. Eine Vorgabe der HSLU.
Dank über 10'000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kann die Studie aussagekräftige Daten liefern.
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