Laetitia Rohrbasser stammt aus Montherod aus der Gegend von Aubonne am Genfersee und wuchs zwischen zwei Kulturen auf. Ihr Vater ist Schweizer, ihre Mutter Engländerin, sie ist aber in Südafrika geboren und in Simbabwe aufgewachsen. «Als Kind wollte ich kein Englisch sprechen, aber das Gehör dafür blieb» sagt sie lächelnd. Diese «passive» Zweisprachigkeit entpuppte sich als Vorteil. Laetitia ist reisebegeistert und geht nach der Berufsmatura bei Buchard Voyages nach Siders, um einen englischsprachigen Bachelor in Tourismusmanagement an der Tourismushochschule Wallis zu absolvieren. «Ich wollte auf Englisch studieren. Das passte zu mir und öffnete mir viel mehr Türen», erklärt die junge Frau.
Die Kurse in Siders sind umfassend und anspruchsvoll. Sie schätzt die Vielfalt des Studiengangs: Management-, Sprach-, Nachhaltigkeits- und Kommunikationskurse. Ausserdem nimmt die Praxis einen hohen Stellenwert ein: Gruppenarbeit, konkrete Projekte und ein sechsmonatiges Abschlusspraktikum, das sie bei der European Federation of National Associations of Orthopaedics and Traumatology (EFORT) in Rolle absolviert. «Ich habe dort gelernt, wie man internationale Veranstaltungen organisiert. Es war sehr strukturiert, sehr genau, aber mit echter menschlicher Wirkung: Man bringt Menschen für eine gemeinsame Sache zusammen», fährt sie fort.
Nach ihrem Abschluss kehrt Laetitia zu Buchard Voyages zurück. Dort verbringt sie fünf Jahre. «Wir organisierten massgeschneiderte Gruppenreisen: Es war, als würde man Geschichten für die Kunden kreieren.» Und dann kam die Pandemie. Der Tourismus steht still, die Welt geht in den Lockdown. «Es war brutal, aber ich fing an darüber nachzudenken, was ich wirklich gerne mache: Entwerfen, Planen, Erlebnisse gestalten.»
So wechselte sie 2023 zu Vaudoise Versicherungen in das Team Brand Experience und Sponsoring. Laetitia koordiniert dort prestigeträchtige Projekte: das Montreux Jazz Festival, die 20 KM de Lausanne, die Weltklasse Zürich und die Oper Lausanne. «Was ich mag, ist die Abwechslung und die Energie bei den Events. Wenn man monatelang an einem Projekt arbeitet und sieht, wie die Menschen diesen Moment erleben, ergibt alles Sinn», freut sich die Projektleiterin.
Für Laetitia ist eine erfolgreiche Veranstaltung nicht nur Logistik. «Wir reden oft über Kundenerlebnisse, aber was mich wirklich interessiert, sind Emotionen, was die Menschen fühlen, was sie in Erinnerung behalten.» Sie nimmt das Montreux Jazz Festival als Beispiel: Aus jedem Jahr behält sie lebendige Erinnerungen. «Es ist ein ganz besonderes Event: die Atmosphäre, die Bühne am See, das Licht des Sonnenuntergangs ... Letztes Jahr sprang der Sänger Benson Boone nach seinem Konzert einfach in den See. Das sind einmalige Momente, die du nirgendwo anders erlebst.» Mit ihrem Team kreiert sie originelle Räumlichkeiten, insbesondere auf dem Vaudoise Deck. «Dieses Jahr haben wir einen Spiegelwürfel aufgebaut. Die Leute konnten sich fotografieren, mit ihrem Spiegelbild spielen ... Jeder sollte mit einem guten Bild und tollen Erinnerungen nach Hause gehen.»
Neben ihrer Arbeit pflegt Laetitia eine weitere Leidenschaft: das Backen. «Ich habe es immer geliebt, Menschen glücklich zu machen. Kochen oder eine Veranstaltung organisieren ist ein bisschen dasselbe: Du kreierst ein Erlebnis.» In ihrer Freizeit malt die junge Frau auch gerne, dekoriert und experimentiert mit Keramiktechniken. «Das ist mein Ausgleich, ich kann den Kopf lüften und meine Fantasie anregen», sagt sie.
Wenn sie zurück schaut, ist sie sehr froh, um alles, was sie an der Tourismushochschule von Siders gelernt hat. Diese Ausbildung hat ihr eine ganze Werkzeugkiste mit auf den Weg gegeben. Sie hat gelernt, im Team zu arbeiten, global zu denken und ein Projekt von A bis Z zu leiten.
Heute setzt Laetitia diese Vielseitigkeit bei Grossveranstaltungen ein, ohne dabei aus den Augen zu verlieren, was sie motiviert: menschliche Beziehungen. «Reisen, organisieren, teilen ... mit allem, was ich mache, stelle ich Beziehungen her.»